Religion Kirchliche Partner feiern Messe auf dem Marktplatz

Wittlich · Die ökumenische Partnerschaft in Witttlich wurde vor zehn Jahren von der evangelischen Kirchengemeinde und der katholischen Pfarreiengemeinschaft besiegelt. Das wird gefeiert.

 Anne Wettstein und Dr. Karl-Heinz Musseleck auf dem Wittlicher Marktplatz: Dort wird an Pfingsten der Gottesdienst stattfinden.

Anne Wettstein und Dr. Karl-Heinz Musseleck auf dem Wittlicher Marktplatz: Dort wird an Pfingsten der Gottesdienst stattfinden.

Foto: Christina Bents

Sprache und Pfingsten, das gehört zusammen. Schließlich haben die Jünger laut Neuem Testament am Pfingstfest durch den Heiligen Geist in verschiedenen Sprachen sprechen können. Zehn verschiedene Sprachen werden an Pfingstmontag in Wittlich auf dem Marktplatz auch zu hören sein, denn dann werden die evangelische Kirchengemeinde und die katholische Pfarreiengemeinschaft ihre Partnerschaftsvereinbarung feiern. Das Motto: „einander verstehen“. Dr. Karl-Heinz Musseleck, Vorsitzender des Ökumene-Ausschusses, erklärt: „Das meinen wir im doppelten Sinne, zum einen verständnisvoll miteinander umgehen, als auch das sprachliche Verständnis füreinander zu haben.“

Dass man mit den Feierlichkeiten auf den Marktplatz geht liegt daran, dass die christlichen Gemeinschaften öffentlich zeigen wollen, wie wichtig ihnen die Partnerschaftsvereinbarung ist. Dabei gibt es in Wittlich schon lange, seit den 1950er Jahren, gute Kontakte zwischen katholischen und evangelischen Christen. Musseleck: „Es war dem Ökumene-Ausschuss damals wichtig, dass eine Verbindlichkeit in den Beziehungen hergestellt wurde. Zudem wurden Rahmenbedingungen, und was es schon gab, festgeschrieben. Das hat vieles vereinfacht.“

Anne Wettstein, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums und ebenfalls im Ökumene-Ausschuss, erklärt: „Wichtig war den damals Verantwortlichen, dass die Ökumene in Wittlich eine feste Basis hat, unabhängig von den handelnden Personen und der Neigungen.“

Dass die Partnerschaftsvereinbarung nicht nur ein Blatt Papier ist, auf dem schöne Worte stehen, sondern regelmäßig mit Inhalten und Leben gefüllt wird, zeigen unter anderem die gemeinsame Bibelwoche, der Predigertausch, der Weltgebetstag, Projekttage in Altenheimen und ein gemeinsames Wittlicher Stadtgebet. Zum Lutherjubiläum gab es ein gemeinsames Fest, bei dem sich verschiedene christliche Institutionen vorgestellt haben, und die Umsetzung der Idee der Wittlicher Bibel startete (siehe Extra). „Schon damals wollten wir auf den Marktplatz gehen, um die Veranstaltung mit einem Gottesdienst dort zu eröffnen, aber das war in diesem Fall zu aufwendig, denn viele Kräfte waren mit dem Fest an sich gebunden“, sagt Wettstein.

Bei den gemeinsamen Begegnungen gibt es keinerlei Vorbehalte gegenüber der anderen Konfession. „Wir haben an der Basis ein wunderbares Verhältnis zueinander“, so Wettstein. Musseleck ergänzt: „Die Unterschiede sind eher im dogmatischen Bereich, also in der Auslegung des Glaubens, aber hier in unserem praktischen Zusammenleben spielen die keine Rolle.“ Gut findet der Ausschuss-Vorsitzende an der evangelischen Kirche, wie persönlich und würdevoll sie das Abendmahl gestaltet. Anne Wettstein findet an katholischen Wallfahrten Gefallen, denn die Schöpfung und die Natur zu erleben, ist für sie ein geistliches Erleben.

Der Gottesdienst findet an Pfingstmontag, 21. Mai, um 11 Uhr auf dem Marktplatz in Wittlich statt. Es gibt Sitzgelegenheiten. Die Neustraße ist deshalb von 11 bis 15 Uhr gesperrt. Sollte es regnen, ist der Gottesdienst in St. Bernhard.

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