Stadtentwicklung Zwei Parkhäuser auf der Wunschliste

Bernkastel-Kues · Engagierte Bürger haben sich Gedanken über die Parksituation in der Altstadt von Bernkastel gemacht. Ihre Vorschläge werden nun auf Machbarkeit geprüft. Auch zum Anwohnerparken gibt es Ideen.

 Hinterm Graben soll nach dem Wunsch der Anlieger wieder das Anwohnerparken möglich sein.

Hinterm Graben soll nach dem Wunsch der Anlieger wieder das Anwohnerparken möglich sein.

Foto: Klaus Kimmling/klaus kimmling

Parken im Stadtteil Bernkastel: Angesichts der engen Bebauung und der großen Menge an Besuchern ist das ein Dauerthema. Ein Blick zurück ins TV-Archiv zeigt das: Vor fast genau 21 Jahren, Ende Februar 1996, schienen die Bemühungen für mehr Parkflächen fast schon von Erfolg gekrönt zu sein. Ein Parkhaus unmittelbar am Stadtausgang in Richtung Graach sollte die schlimmste Not lindern. Es gab bereits eine Bauvoranfrage. Der damalige Stadtbürgermeister Helmut Gestrich war der Meinung, dass der Grunderwerb kein Problem sei.

150 Stellplätze sollten dort entstehen, wo sich damals wie heute  Weinstöcke befinden. Die Vorbedingung Ende der 1990er Jahre: Um den Bau finanzieren zu können, hätten etwa 100 Plätze vorher vermietet oder verkauft werden müssen. Als Baukosten standen damals fünf Millionen Mark im Raum.

Robert Wies gehörte dem Stadtrat schon damals an: Er erinnert sich an eine Umfrage, die das Interesse von Bürgern und Gastronomiebetreibern eruieren sollte. „Ich glaube, drei Leute waren damals dazu bereit“, sagt Wies. Die Folge: Die Pläne verschwanden in der Schublade.

Jetzt sind sie wieder aufgetaucht, denn geändert hat sich an  der prekären Parksituationen in den mehr als 20 Jahren nichts. Bei der Infoveranstaltung zum Thema Anwohnerparken steht das Parkhaus bei einigen Bürgern wieder ganz oben. „Man könnte es terrassenförmig bauen und vom oberen Ende einen Ausgang durch das Graacher Tor in die Altstadt anlegen“, sagt Hotelier Dieter Kettermann.

Stadtratsmitglied Axel Weber regt an, über ein Parkhaus in der Nähe des oberen Endes des Burgbergtunnels nachzudenken. Dort, an dem Weg zur Burg Landshut, stehe viel Gelände zur Verfügung. Auch am Schloßweg oberhalb des Tunnels könnte noch Parkraum entstehen, sagt Hans-Peter Kuhn. Die genannten Projekte würden aber nicht nur den Anwohnern, sondern auch Tagesgästen und Urlaubern  zur Verfügung stehen.

Mitten in der Altstadt wird aber auch über Verbesserungen in Bernkastel nachgedacht, die den dort lebenden Leuten zugute kommen. Hinterm Graben gab es schon einmal die Möglichkeit des Anwohnerparkens (zehn Plätze plus ein Behindertenparkplatz).

Hans-Walter Zyber, der in dem Bereich ein Haus mit fünf Wohnungen hat, wünscht sich diese Zeiten zurück– zumindest sollte es die Chance geben, dort wieder einen Parkplatz zu finden. In der Saison sei das quasi unmöglich, weil Urlauber und Tagesgäste diese Plätze besetzen, um  die Parkgebühr am Moselufer  zu sparen, sagt Zyber.

Ein paar hundert Meter weiter, an der Burgstraße (Bereich Heilig-Geist-Kirche),  könnten auch einige Plätze für Anwohner ausgewiesen werden.

„Dieses Thema kommt in den Stadtrat“, verspricht Marc Spaniol (CDU). Bianca Waters und Kerstin Leisen (beide von der Entwicklungsagentur Bernkastel-Kues) schreiben an diesem Abend eifrig mit und notieren alle Vorschläge. Sie werden sie  nun auf Machbarkeit prüfen. „Mitte bis Ende März werden wir Ergebnisse haben“, sagt Bianca Waters.

Eines sei aber schon erreicht worden. Es habe viel mehr Vorschläge gegeben, als sie und ihre Kollegin sich hätten vorstellen können. „Ich bin begeistert“, sagt Bianca Waters.

 Hinter dem letzten Haus am Stadtausgang in Richtung Graach war schon vor 20 Jahren ein Parkhaus geplant. Jetzt wieder wieder darüber geredet.

Hinter dem letzten Haus am Stadtausgang in Richtung Graach war schon vor 20 Jahren ein Parkhaus geplant. Jetzt wieder wieder darüber geredet.

Foto: Klaus Kimmling

Gerhard Lettl und Peter Storck müssen sich mit einer Zuhörerrolle begnügen. Beide sind aus Traben-Trarbach und in der Bürger–initiative „Leben in Trarbach“ aktiv. In der Nachbarstadt gibt es ähnliche Probleme wie in Bernkastel-Kues. „Es ist interessant hier zuzuhören und sich Anregungen zu holen“, sagt Peter Storck.

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