Die Perle unter den deutschen Flüssen

Traben-Trarbach · Zu einer nostalgischen Reise auf der Mosel lädt der Bericht "The Bride of the Rhine" aus dem Jahr 1878 ein. Nun ist eine Übersetzung des Traben-Trarbachers Richard Ochs erschienen.

Traben-Trarbach. Im September 1875 erfüllte sich der amerikanische Wasserbautechniker und Landwirtschaftsexperte George E. Waring Jr. (1833-1898) einen alten Traum und bereiste die "Perle unter den deutschen Flüssen" im Ruderkahn. Sein spannender Reisebericht "Die Braut des Rheins" erschien im Jahre 1878 in Boston.
Der Traben-Trarbacher Richard Ochs legt mit "Vivat Mosella" nun die erste deutsche Übersetzung des unterhaltsamen und informativen Werks vor, das er am Freitag, 21. Juni, um 18 Uhr im Mittelmoselmuseum vorstellen wird. Der Eintritt ist frei.
Der Weinkaufmann im Ruhestand Richard Ochs, Jahrgang 1928, lebt von Kindesbeinen an in Traben-Trarbach. Seine Kenntnisse über seine Heimat und seine Liebe zur Moselregion hat er mit einer Vielzahl von regionalhistorischen Aufsätzen unter Beweis gestellt.
Warings Bericht liefert ein authentisches Bild der moselländischen Lebensverhältnisse am Ende des 19. Jahrhunderts. Kurzweilig und gekonnt beschreibt er neben Brauchtum und Geschichte auch Baukunst, Landwirtschaft sowie Bildungs- und Verkehrswesen. Stimmungsvoll und mit großem Gespür für Details fängt er die unverkennbaren Reize der Mosellandschaft ein. Kunstvolle Stahlstiche, einige Mosel-Legenden im Anhang sowie eine Abhandlung über den römischen Dichter Ausonius und dessen Hymnus "Mosella" ergänzen Warings Werk.
Der liebevoll gestaltete Band lädt den Leser zu einer nostalgischen Reise auf der Mosel ein und lässt nicht nur Touristen in eine längst vergangene Zeit eintauchen.
Detailreich und mit großem Sachverstand beschreibt Waring die vielfältigen Eindrücke seiner Kahnreise auf der Mosel von Metz nach Koblenz. Sein lebhaftes Interesse an Land und Leuten spiegelt sich in der genauen Darstellung des Menschenschlags ebenso wider wie in seinen treffenden Beschreibungen der idyllischen Landschaft.
Die Übersetzung bewahrt die etwas altertümliche, aber umso kraftvollere und bildmächtige Sprache des Originals und vermittelt dem Leser eindrucksvoll die facettenreichen und scharfsinnigen Reiseeindrücke Warings. red

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