"Die richtigen Worte fehlen mir immer noch"

Wittlich · Ein Komponist zum Anpacken: Der englische Musiker Leslie Searle war bei drei Konzerten im Rahmen des Projekts "Pop and more" der Kreismusikschule zu Gast. So begeistert wie die jungen Musiker von ihrem Vorbild war auch Searle von den Schülern. Darüber spricht er im TV-Interview mit Eileen Blaedel.

 Der englische Komponist reist immer wieder gerne an die Mosel: Leslie Searle bei einem der drei Konzerte, die die Kreismusikschule ihm gewidmet hat. Foto: Peter Mohrs

Der englische Komponist reist immer wieder gerne an die Mosel: Leslie Searle bei einem der drei Konzerte, die die Kreismusikschule ihm gewidmet hat. Foto: Peter Mohrs

Wittlich. Er hat in vielen Bands in unterschiedlichen Besetzungen gespielt, jahrelang an Musikschulen unterrichtet und eine große Zahl an Kompositionen veröffentlicht. Jetzt hat ihn die Musikschule des Kreises Bernkastel-Wittlich bereits zum zweiten Mal eingeladen. Im Rahmen des Projekts "Pop and more", das noch bis 4. Juli läuft, haben Schüler an drei verschiedenen Konzerten Stücke des englischen Komponisten Leslie Searle gespielt. Insgesamt 400 Zuhörer sind ins Bürgerhaus am Ausioniusufer nach Piesport, ins Kelterhaus des Schorlemer-Hauses in Zeltingen-Rachtig und in die Wittlicher Synagoge gekommen. Besonders gefreut haben sich die Schüler über den Besuch des Komponisten. Die Jugendlichen haben sich aufgeregt ihre Musikhefte von ihm unterschreiben lassen. Eine elfjährige Violinschülerin hat ihm sogar ein kleines Geschenk mitgebracht - als Dankeschön, weil Searle exklusiv für sie eine Begleitung für zwei Stücke geschrieben hatte. Auch Searle war über den freundlichen Empfang, den man ihm bereitet hat, sehr gerührt. Im TV-Interview erzählt er, was ihn an der Musik und der Moselregion so fasziniert. Vor dreizehn Jahren hat die Musikschule des Landkreises Ihnen schon mal ein Wochenende gewidmet. Sie waren also nicht zum ersten Mal hier?Leslie Searle: Das stimmt. Im Jahr 2000 fanden die Leslie-Searle-Tage statt. Das waren auch drei Konzerte, nur die Musiker damals waren andere als heute. Ich bin sehr froh und dankbar dafür, dass ich wieder kommen durfte. Wie gut kennen Sie die Region?Searle: Ich bin sehr oft an der Mosel und auch gerne hier. Ich habe hier auch Freunde, ich bin zum Beispiel mit einem der Organisatoren des Projekts gut befreundet. Auch den Moselwein trinke ich sehr gerne. Und wie war es, Ihren eigenen Kompositionen zu lauschen?Searle: Es ist fast unmöglich für mich, nach den Konzerten meine Gefühle auszudrücken. Die richtigen Worte fehlen mir immer noch. Ich werde das nie vergessen und möchte mich bei allen dafür bedanken. Was sagen Sie zu der Arbeit, die die Kreismusikschule leistet?Searle: Das hier haben sie auf jeden Fall richtig gemacht. Dieses Jahr war alles etwas poppiger. Ich selbst betrachte mich aber weder als Popmusiker noch als klassischen Komponisten. Ich will einfach mit verschiedenen Rhythmen und Stilrichtungen jungen Leuten den Weg in die zeitgenössische Musik zeigen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?Searle: Ich würde sehr gerne an der Mosel spielen, und zwar Jazz. Auf einem der Konzerte habe ich außerdem gesagt, ich hätte nichts dagegen, wenn ich noch drei oder vier Mal von der Musikschule eingeladen werden würde. Und zwar alle dreizehn Jahre. Extra

Leslie Searle ist Musiker, Komponist und Musikpädagoge. Er stammt aus Polesworth (Warwickshire) in England, ist aber schon vor 50 Jahren als Saxofonist der Royal Air Force Germany Band nach Deutschland gekommen. Seitdem lebt, musiziert und komponiert er in Wermelskirchen (Nordrhein-Westfalen). eib

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