Die sanfte Hilfe bei Schulproblemen

ZELL. In der Schule sind Kinder gefordert. Sie müssen still sitzen, sich konzentrieren, Aufgaben verstehen und bewältigen. Das fällt nicht immer leicht. Welche sanfte Hilfe es bei Problemkindern gibt, erklärte die Ärztin und Homöopathin Eva Borsche in der Zeller Grundschule.

Eltern sind oft ratlos. Ihr Kind kann sich in der Schule nicht konzentrieren, hampelt herum, stört den Unterricht. Woran liegt das? Und was können die Eltern dagegen tun? Im Rahmen der Gesundheitswoche in der Zeller Grundschule war Dr. Eva Borsche (50) aus Bad Kreuznach zu Gast. Als Mutter von fünf Kindern weiß sie um die Probleme, als Ärztin und Homöopathin kennt sie Lösungen. Wenn ein Kind sich auffällig verhält, kann das verschiedene Ursachen haben, meist ist es jedoch eine Mischung aus allem: falsche Ernährung, familiäre Defizite, schlechtes soziales Umfeld, Stoffwechselstörungen. Ein Weg, den Kindern zu helfen, ist die klassische Homöopathie. Eva Borsche gab einen Überblick und erklärte die bewährtesten Mittel: Saccharum Officinale: Die klassische Homöopathie heilt Gleiches mit Gleichem. Ausgangsstoff für das hoch verdünnte und verschüttelte Saccharum ist Rohrzucker. Es hilft Kindern, nach übermäßigem Genuss von Süßem zur Ruhe zu kommen. Typisch für diese Kinder: Sie knabbern an den Nägeln, zappeln mit den Beinen, fassen alle fremden Dinge an, Selbstbegrenzung und Selbstkontrolle sind schwach ausgebildet. "Abends sind sie ängstlich, wollen im Bett der Mutter schlafen", beschreibt Eva Borsche. "Sie sind zerknirscht, bereuen ihr Ungezogensein und reagieren empfindlich auf Kritik." Acidum Phosphoricum: Mit Phosphaten sind herkömmliche Nahrungsmittel im Übermaß versorgt. Denn sie dienen als Dünger und Konservierungsstoff, sind reichlich in Wurst, Cola, Limo und Ähnlichem enthalten. Symptomatisch für Kinder, die Phosphoricum brauchen, ist eine körperliche Unruhe gepaart mit geistiger Schwäche. Meist sind es kräftige Kinder, die am liebsten zu Hause auf dem Sofa liegen. Sie scheuen Anstrengung, bevorzugen schnelle Reize, beispielsweise durch Fernsehen. Fast noch schlimmer als körperliche Herausforderungen erscheinen ihnen Aufgaben, die den Geist anstrengen. Avena Sativa: Der Wirkstoff ist Hafer. "Aus gutem Grund bestand früher ein gutes Frühstück aus Haferflocken", sagt die Ärztin, "denn sie stärken die Nerven." Kinder, denen Avena hilft, fangen an zu zappeln, wenn sie Hausaufgaben machen sollen, und wollen noch unzählige Dinge vorher erledigen. Beim Bleistiftspitzen fällt dann das Döschen um, beim Bau einer geeigneten Konstruktion für das Buch kippt das Kind fast vom Stuhl. Auch abends gibt es tausend Ablenkungen vor dem Einschlafen: Das Kindhat Durst, es hat vergessen, die Zähne zu putzen, im Mäppchen fehlt noch ein Stift. Fagopyrum Esculentum: Typisch für Kinder, die dieses auf Buchweizen beruhende Mittel brauchen, ist eine Nervosität, die sich in Kratzattacken äußert. Sobald die Kinder still sitzen und arbeiten sollen, beginnt ihre Unruhe. Sie gelangen schnell an ihre Grenzen und sind gegenüber anderen unkooperativ. Calcium Carbonicum: Kinder, die auf dieses Mittel ansprechen, sind in der Regel lieb, willig und scheu. Sie finden sich schwer in einer neuen Umgebung ein, ein Schulwechsel kann ihnen deshalb große Probleme bereiten. "Sie brauchen Schutz, Zuspruch und einen festen Rahmen, innerhalb dem sie arbeiten können", empfiehlt die Ärztin Eva Borsche. Gelsemium Sempervirens: Menschen, die viel wollen, müssen auch viel Frustration erleiden. Typisch für Gelsemium-Kinder: Sie sind leise und zaghaft. "Man vermutet deshalb nicht, welche hohen Ziele sie sich setzen", sagt die Homöopathin. Sie bereiten sich gut auf Prüfungen vor, lernen fleißig, können ihr Wissen in der entscheidenden Situation aber nicht abrufen. Sie haben einen Blackout. Die Aufregung vor Klassenarbeiten kann sich auch in körperlichen Symptomen äußern, zum Beispiel häufigem Pippimachen. Argentum Nitricum: Menschen, die fröhlich, mitteilsam, aber auch hitzig sind, leiden vor Prüfungen an Blähungen und Durchfall. Auch bei Reisefieber wird dieses Mittel eingesetzt. Helleborus: Kinder, denen Helleborus (Christrose) hilft, fallen durch ihre geistige Abwesenheit und Träumereien auf. "Der Unterricht geht vollkommen an ihnen vorbei", erklärt Eva Borsche. Manchmal fallen sie auch nach Viurserkrankungen deutlich in ihren Leistungen ab. Anschließend waren alle zu einem gesunden Snack eingeladen, den die Projektgruppe "Kinderküche in der Ganztagsschule" vorbereitet hatte.

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