Die Schiffsluken müssen geschlossen sein

Einige Bürger stören sich am Lärm, der von den Generatoren von Fahrgastschiffen ausgeht. Eine rechtliche Handhabe, diese Energie-Erzeugung zu verbieten gibt es nicht. Das Problem scheint allerdings lösbar.

 Der störende Lärm geht in erster Linie von den Schiffen aus, die am Kueser Moselufer vor Anker liegen. Die Generatoren sind vor allem auf der anderen Moselseite zu hören. TV-Foto: Clemens Beckmann

Der störende Lärm geht in erster Linie von den Schiffen aus, die am Kueser Moselufer vor Anker liegen. Die Generatoren sind vor allem auf der anderen Moselseite zu hören. TV-Foto: Clemens Beckmann

Bernkastel-Kues. (cb) Die großen Fahrgastschiffe, die mittlerweile wieder sehr häufig in Bernkastel-Kues für ein paar Stunden oder eine Nacht vor Anker gehen, beziehen ihre Energie aus eigenen Generatoren. Das Geräusch, das die Generatoren erzeugen, sorgt bei manchen Bürgern für Ärger. Stadtbürgermeister Wolfgang Port berichtete in der Sitzung des Stadtrates von Anrufen, die bei ihm eingehen. Natürlich ist auch dem Wasser- und Schifffahrtsamt die Pro blematik bekannt. Der Betrieb bordeigener Aggregate sei aber grundsätzlich zulässig, auch wenn Stromanschlüsse vorhanden sein, heißt es in einem Schreiben der Behörde.Nach internationalem Schifffahrtsrecht seien Schiffe so genannte zugelassene Anlagen, für die eine Betriebserlaubnis vorliege. Ein Einschreiten nach umweltrechtlichen Bestimmungen sei deshalb nicht rechtens, heißt es in einem Schreiben der Polizei in Bernkastel-Kues. Selbst wenn es an den Anlegestellen Stromanschlüsse gebe, müssten die Schiffsführer diese nicht nutzen. Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, bietet aber Hilfe an. Bei Beschwerden könnten Beamte überprüfen, ob die Lukendeckel der Generatoren geschlossen sein. "Das Schließen der Deckel können wir anordnen, weil die Anlage nur mit geschlossenen Deckeln zugelassen ist. Durch eine Schließung der Deckel ist in den meisten Fällen der Beschwerdegrund auch weggefallen. Normalerweise ist die Wasserschutzpolizei zuständig. Deren Wache in Bernkastel-Kues ist nachts aber nicht besetzt. Und speziell nachts sind die Generatoren wohl zu hören", sagte Kaspar. "Wir sind nicht Herr des Verfahrens", machte auch der Stadtbürgermeister die Verantwortlichkeiten deutlich. Ehe Schnellschüsse abgefeuert werden, sollte aber auch die Verhältnismäßigkeit (wie viele Leute beschweren sich) geprüft werden, regte Frank Hoffmann (CDU) an. Auf Antrag von Gertrud Weydert (Grüne) beschloss die Mehrheit des Rates, sich Erfahrungen aus Koblenz zugänglich zu machen. An der Moselmündung sind Stromanschlüsse an Land vorhanden. Sehr viel Lärm muss die Stadt Bernkastel-Kues wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf den Straßen verkraften. Dabei nehme auch der Lastzugverkehr vom und zum Flugplatz Hahn zu. "Und das wird noch mehr werden", sagte der Stadtbürgermeister. Der Stadtrat verfasste eine Resolution in der gefordert wird, dass der Schwerlastverkehr, der auf der A 1 aus Richtung Koblenz kommt zur Anschluss-Stelle Salmtal zu lenken. Von dort können die Brummis den Flugplatz ansteuern, ohne einen Ort durchfahren zu müssen. Derzeit fahren viele Laster in Wittlich ab und dann über Zeltingen-Rachtig und Bernkastel-Kues Richtung Hunsrück. Ob eine andere Beschilderung etwas bewirkt? Frank Hoffmann verwies darauf, dass viele Fahrer sich auf ihr Navigationsgerät verlassen.

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