Weinbau Alles bestens in den Weinbergen: Die Blüte ist sehr früh, die Trauben sind gesund

Bernkastel-Kues/Erden · Die Winzer an der Mosel freuen sich über eine frühe Blüte. Pilzkrankheiten machen ihnen bis jetzt kaum Probleme.

 Die Blüte ist ein entscheidender Termin im Vegetationsverlauf.

Die Blüte ist ein entscheidender Termin im Vegetationsverlauf.

Foto: TV/Winfried Simon

Man muss schon sehr genau hinschauen, um eine der wichtigsten Vegetationsphasen der Weinrebe zu erkennen. In den guten und mittleren Lagen blühen derzeit, also um den 8. Juni, – fast unsichtbar – die Reben. Die kleinen und zarten Staubgefäße sind sehr unscheinbar. Die Rebe braucht auch keine Bienen zur Bestäubung. Sie ist zweigeschlechtlich und befruchtet sich selbst.

In den Spitzenlagen ist die Blüte sogar „durch“, wie die Winzer sagen. In den mittleren Lagen stehen die Reben in der Vollblüte und in den geringeren Flachlagen hat in diesen Tagen die Blüte begonnen. Innerhalb einer Gemarkung beobachtet man oft große Unterschiede im Blühverlauf von ein bis zwei Wochen.

Gerd Permesang, Weinbauberater beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel in Bernkastel-Kues, sagt: „Alles ist gut – die Blüte ist sehr früh, die Trauben sind gesund und die derzeitigen Wetterbedingungen sind fast optimal.“

Eine frühe Blüte verschafft den Reben einen Entwicklungsvorsprung und verlängert damit die Dauer der herbstlichen Reifephase zugunsten einer vollen Ausreife der Reben.

Ein weiterer Pluspunkt: Es haben sich viele Rispen an den Trieben gebildet. Der Winzer spricht von „Gescheinen“. Erst nach der Blüte, wenn sich die Beeren entwickeln, sind es Träubchen. Es könnte also bezüglich Qualität und Menge ein sehr guter Jahrgang werden.

Aber jeder Winzer weiß, dass noch so viel passieren kann: Hagelunwetter, extreme Trockenheit im Sommer oder zu viel Regen während der Reifephase ab August, September.

Über die Pfingsttage hat es geregnet, mancherorts bis zu 20 Liter pro Quadratmeter. Den Regen hätte sich Winzer Stefan Lotz aus Erden eine Woche später gewünscht, denn Feuchtigkeit während der Blüte könne zu „Verrieselungsschäden“ führen (siehe Extra). Insgesamt ist Lotz aber sehr zufrieden, der Vegetationsvorsprung von rund zwei Wochen sei ein großes Plus.

Wasser tut der Natur und auch den Reben zurzeit aber grundsätzlich sehr gut. Eine länger anhaltende trockene Phase könnte aber, so Permesang, den Reben sicher einige Probleme bereiten.

Schädlinge und Pilzkrankheiten machen den Winzern zurzeit wenig Sorgen. Es war in den vergangenen Wochen zumeist trocken, also kein gutes Wetter für die Ausbreitung der gefürchteten Pilzkrankheiten.

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