Die Sonne liefert gratis Strom

THALFANG. Reges Interesse herrschte bei der ersten Informationsveranstaltung zum Thema Photovoltaik-Anlagen des Solarvereins Trier im Hunsrück. Mit modernen Solarzellen können auch private Hausbesitzer Strom ins Netz einspeisen.

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) bringt es mit sich, dass Rechtssicherheit herrscht: Die großen Stromversorger wie das RWE sind verpflichtet, den Strom in ihr Netz aufzunehmen und zu vergüten, der etwa von Privatpersonen, Vereinen, Stiftungen, Freiberuflern oder Kleinbetrieben mit bis zu 250 Mitarbeitern per Sonnenenergie erzeugt wird. Die Garantie für die Abnahme läuft über zwanzig Jahre. Vermutlich ist das EEG mit ein Anreiz für die positive Resonanz, die der Referent Karl Molter vom Solarverein Trier auch in Thalfang verzeichnen konnte.Kommunen sind noch zögerlich

"Überwiegend kommen Privatleute, die Umbauten am Dach oder einen kompletten Neubau planen", beschreibt er den Interessentenkreis. Dabei sei es auch ohne einen solchen Anlass leicht, mit der umweltfreundlichen Solartechnik sich selbst mit Strom zu versorgen und den Überschuss in bescheidenen Maßen zu Geld zu machen. "Theoretisch ist das auch für Kommunen machbar, die zu dem Zweck einen Verein gründen", doch bislang sei das Denken dort offenbar noch konservativ. Der Hunsrück mit seinen auch im Winterhalbjahr überwiegend nebelfreien Höhenlagen sei im Prinzip sehr gut geeignet für die Nutzung der Solarenergie, "da ist das Potenzial längst nicht ausgeschöpft und noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten".Die Vorteile von Stromerzeugung per Photovoltaik sind einfach umrissen: Es gibt keine beweglichen Teile, daher auch so gut wie keinen Materialverschleiß, sondern die kostenlose Sonnenenergie wird unmittelbar in Gleichstrom verwandelt. Für die Einspeisung ins Netz ist ein so genannter Wechselrichter notwendig, der den Gleichstrom zu Wechselstrom macht. Der Wechselrichter ist netzgeführt aus Sicherheitsgründen bei Stromausfall und wird von den Herstellern normalerweise mit einer verlängerten Elektrogerätegarantie von fünf bis zehn Jahren geliefert. Die Regelgarantie für die zumeist aus vierzig Solarzellen bestehenden Module beträgt sogar 25 Jahre. Wichtig in jedem Fall: eine ausreichende Lüftung, für den WR mit minimalem Aufwand, etwa mit einem ausgedienten PC-Lüfter zu bewerkstelligen. Auch die Module sollten nicht direkt in die Dachoberfläche eingelassen, sondern mit einem gewissen Abstand aufmontiert werden. Insgesamt rund dreißig Quadratmeter, so Molter, können im Hunsrück den Jahresstromverbrauch eines Vier-Personen-Haushaltes mühelos decken.Eine solche durchschnittliche Photovoltaikanlage koste inklusive Montage und Zubehör grob gerechnet 12 250 Euro in der Anschaffung. Wer über den Eigenverbrauch ins Netz einspeist und jetzt eine Anlage baut, bekommt eine degressive Vergütung: Für den Strom aus 2001 in Betrieb genommenen Anlagen gibt es etwas mehr als für den Strom aus jetzt erst ans Netz gehenden, und das EEG gibt bislang überhaupt nur eine Vergütungsgarantie für Anlagen, die bis 2010 gebaut werden: "Jedes Jahr Abwarten bringt weniger Geld", so Molters Appell an Bauherren, sich schnell zu entscheiden. Eine Gewerbeanmeldung - schließlich sind die Vergütungen aus sicht des Finanzamts Einkünfte - sei nicht erforderlich, da die Gewinne im Normalfall unter der Bemessungsgrenze bleiben. Ein weiteres Argument, nicht mit der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen zu zaudern, sei die Ende dieses Jahres auslaufende Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).Weitere Informationen stellt der Solarverein auf seiner Homepage www.solarverein-trier.de oder per Telefon unter 0651/9960245 zur Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort