Die Superlative des Jahres im Kreis

Bernkastel-Wittlich · Nichts bleibt, wie es war. Oder doch? Wo sich viel bewegt hat und wo wenig, zeigt unser Jahresrückblick für den Kreis Bernkastel-Wittlich.

Bernkastel-Wittlich. Es hat gekracht, wieder und wieder: In Höhe der Autobahnausfahrt Salmtal auf der A 1 fand sich von April bis November die Unfall-Baustelle 2011. Zu zwölf Unfällen mit drei schwer und neun leicht verletzten Menschen hat die Verengung auf eine Fahrbahn in Fahrtrichtung Trier geführt. Denn immer wieder staute sich der Verkehr, und vor allem LKW-Fahrer fuhren mehrmals auf das Stauende auf.
Deshalb stellte der Landesbetrieb Mobilität weitere Blinkleuchten, Warnschilder und Tafeln auf, um auf das Reißverschlussverfahren hinzuweisen Grund für die Baustelle: In Höhe des Ortes Esch wurde die Lärmschutzwand erneuert.
Damit hätten wir auch gleich Superlativ Nummer zwei: die Mauerdes Jahres 2011. Schließlich ist sie stellenweise bis zu 6,5 Meter hoch und 1028 Meter lang - ein imposanter Anblick für Autofahrer wie Einwohner.
Die alte Mauer war halb so lang und einen bis 3,5 Meter hoch. Ob es wirklich leiser geworden ist, da sind die Escher allerdings geteilter Meinung. Zu sehen sein wird sie in jedem Fall auch für die Insassen des Fahrzeugs des Jahres 2011, wenn es über die Autobahn hinweg- fliegt: der neue Christoph 10, der seit September für das Wittlicher Krankenhaus im Einsatz ist. Gleichzeitig ist er ein Jubiläumshubschrauber: 1000. der Serie Eurocopter. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 287 Stundenkilometer. Im Schnitt legt er pro Minute vier Kilometer Luftlinie zurück. Mit 450 Litern Kerosin im Tank wird ein Radius von 50 bis 70 Kilometern um Wittlich abgedeckt.
Den Dienst versehen insgesamt drei Piloten, sechs Rettungsassistenten und 16 Notärzte.
Doch nicht überall geht es so schnell voran. Wenn es um die Kommunal- und Verwaltungsreform geht, sind die Verbandsgemeinden (VG) Kröv-Bausendorf und Manderscheid Ende 2011 nicht viel weiter als 2010. Beide haben aus Sicht der Landesregierung allein keine Zukunft, trotzdem gab es noch keine Fusionsgespräche mit anderen Verbandsgemeinden. Damit tragen sie den Titel Alles-bleibt-so-wie-es-war des Jahres - zumindest bis zum 30. Juni 2012. Dann entscheidet der Landtag über die Fusionspartner. Immerhin weiß die VG Manderscheid mittlerweile, dass Wittlich-Land zu Gesprächen bereit wäre.
Das Thema, bei dem sich der Wind dagegen am stärksten gedreht hat, ist die Windkraft. Seit diesem Sommer ziehen Investoren über Eifel und Hunsrück und stellen Pläne für potenzielle neue Anlagen vor.
Während die Bürger vielerorts skeptisch sind, freuen sich die Ortsgemeinden über die Geldquelle des Jahres.
Landrat Gregor Eibes aber hat noch Größeres vor: Er will nämlich ausloten, wie man die Kommunen in einer Beteiligungs- oder Betreibergesellschaft zusammenbringen könnte, damit die Einnahmen, die die weißen Riesen ausschütten, auch in der Region bleiben. Das Ergebnis der Bemühungen gibt es dann im neuen Jahr.

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