Infrastruktur Konkrete Pläne für Gewerbegebiet

Maring-Noviand/Bernkastel-Kues · Die Suche eines Fachbüros hat sich gelohnt. Ein 75 Hektar großes Gelände an der L 141 bei Noviand könnte der ideale Platz für ein interkommunales Industriegebiet sein.

 Auf diesem Gelände könnte ein interkommunales Gewerbegebiet entstehen. Im Hintergrund ist der Ortsteil Noviand zu sehen.

Auf diesem Gelände könnte ein interkommunales Gewerbegebiet entstehen. Im Hintergrund ist der Ortsteil Noviand zu sehen.

Foto: Klaus Kimmling

Wer suchet, der findet: Vielleicht bewahrheitet sich der Spruch ja bei der Realisierung eines großen Wunsches: einem interkommunalen Gewerbegebiet in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Gesucht wird bereits seit Jahren. Mehrere günstig gelegene Areale, zum Beispiel bei Monzelfeld/Longkamp und an der B 50 neu oberhalb von Zeltingen-Rachtig, kommen aus verschiedenen Gründen nicht in die Wahl (der TV berichtete). Deshalb hat die VG ein Fachbüro für Umweltplanung und Landschaftsarchitektur beauftragt ein passendes Gelände zu finden. Und es ist fündig geworden. Ins Auge gefallen ist ein oberhalb der L 141 gelegenes Areal bei Maring-Noviand.

Zum besseren Verständnis: Wer aus Richtung Mülheimer Brücke zur A 1 will, fährt an dem Geländevorbei. Es erstreckt sich unterhalb des Braunebergs und oberhalb der DEA-Tankstelle im Ortsteil Noviand und ist 75 Hektar groß. Genutzt werden könnten etwa 75 Hektar, berichtet Leo Wächter, der hauptamtliche Beigeordnete der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Er ist die treibende Feder in diesem Prozess und war bereits stark in die Planungen an den Standorten eingebunden, die keine Chance auf  Verwirklichung haben.

Die aktuellen Planungen stecken noch in den Anfängen. Es gab, so Wächter, aber schon Gespräche mit den so genannten Trägern öffentlicher Belange (Behörden, Naturschutz, Tierschutz, Versorger etc.). „Danach sind derzeit keine unüberwindbaren Hürden zu erwarten“, sagt Wächter. Gerade in Sachen Natur- und Tierschutz müsse es aber noch ein offizielles Gutachten geben.

Derzeit ist das Gelände vor allem von Weinbergsflächen und Gruben belegt. In den Gruben baut die Tiefbaufirma Lehnen aus Sehlem Kies ab. Mit der Firma gebe es bereits Gespräche. Insgesamt geht Wächter von 35 bis 40 verschiedenen Flächenbesitzern aus.

Von Vorteil könne sein, dass es an anderer Stelle im Ort ein Flurbereiningsverfahren für die Weinberge laufe. Man könne Winzern, die ihre Flächen an der L 141 behalten wollen, deshalb einen Flächentausch anbieten. Für die Attraktivität des Geländes spreche unter anderen die gute Verkehrsanbindung. Dass die VG Bernkastel-Kues einen Platz für ein interkommnunales Gewerbegebiet sucht, hat vor allem einen Grund: In der Vergangenheit haben einige große Unternehmen ihren Standort außerhalb der VG verlegt, weil es innerhalb der Kommune keinen Platz für einen Neubau oder eine Erweiterung gab.

Irgendwann, so Leo Wächter, werde auch im Bereich der Stadt Wittlich, der Raum knapp. Somit könne ein großes Gewerbegebiet in der VG Bernkastel-Kues auch eine Rolle für den Kreis Bernkastel-Wittlich spielen. „Wir sehen uns als Ergänzung zu den großen Gewerbegebieten in Föhren und Wittlich“, sagt er.

Der Beigeordnete sieht einen Zweckverband als idealen Träger. Wenn möglich sollten sich alle 23 Orte der VG daran beteiligen und dann nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel partizipieren. Aus den Orten kämen positive Signale, berichtet er. Entschieden sei aber noch nichts.

Am 13. August wird das Projekt im Ortsgemeinderat Maring-Noviand vorgestellt. Da werde auch über die geplante Vorgehensweise beim Grundstückserwerb gesprochen. Am 22. August soll es eine Bürgerversammlung geben. Dazu seien auch die Bürger aus den Nachbargemeinden eingeladen, sagt Leo Wächter.

„Maring-Noviand kann von einem solchen Projekt nur profitieren“, sagt Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer. Er verweist darauf, dass dies seine persönliche Meinung sei. Für den Gemeinderat könne er nicht sprechen. „Wo Gewerbe ist, geht auch im Ort noch was“, sagt er mit Blick auf Schule, Kindergarten und Einzelhandel. Durch den angekündigten Rückbau der K 58 zwischen Noviand und Platten verliere der Ort schon genung. „Wir verschwinden von den Verkehrszeichen“, bedauert Edringer. Letztlich, und da schließt er sich Leo Wächter an, sei ein solches Gewergebgebiet für die ganze Region wichtig.

Leo Wächter hat schon einige Rückschläge hinnehmen und verdauen müssen. Deshalb sind seine Ausführungen von Sachlichkeit geprägt. Optimistisch ist er trotzdem. „Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, dass das Projekt scheitert“, sagt er.

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