Die Waldprinzessin

WITTLICH/MINDERLITTGEN/HUPPERATH. (ger) Geschichten über das Pichtermännchen, den kauzigen Geist vom Pichterberg, stellt der TV in einer kleinen Serie vor. Dazu sind alle Kinder bis 14 Jahre gefragt: Malt uns ein Pichtermännchen! Die schönsten Bilder werden gedruckt, und wir verlosen zehn Lucky-Plüschfiguren unter den Nachwuchskünstlern. Der Abgabeschluss wird bis zum 9. März verlängert.

Auch das arme Waisenkind Friedel hatte schon Bekanntschaft mit dem Pichtermännchen gemacht. Mit seiner Hilfe war es endlich glücklich geworden bei seinen Stiefeltern. Waldprinzessin nannten es die Menschen im Dorf auf der Höhe des Berges, weil es jeden Tag noch schöner wurde. Friedel musste zwar weiterhin die Kühe hüten, aber das tat es jetzt sehr gerne. Das schöne Holunderhäuschen am Waldrand war Friedels Kammer bei schlechtem Wetter. Bei Sonnenschein spielte es auf den Wiesen des Pichterberges. Die Waldprinzessin musste Abschied nehmen

Als die Trauben in den nahen Weinbergen reiften, kam für Friedel der letzte Tag des Kühehütens. Der Winter war nahe, und der Frost stand vor der Tür. Die Waldprinzessin musste Abschied nehmen von den Tieren, die es Tag für Tag mit Nahrung aus dem Pichterwald versorgten. Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Nüsse bekam die Waldprinzessin - soviel sie wollte. Zum letzten Mal standen die Tiere um das Holunderhäuschen herum und schauten betrübt hinterher, als ihre Waldprinzessin sie verließ. Friedel ging noch einmal zu allen Tieren, um sie zu streicheln. Da fuhr ein glänzender Wagen den Pichterberg hinauf, der geradewegs auf Friedel zukam. Eine feine Dame stieg aus und sah ganz verzückt zu Friedel hin. Das war die Königin des Landes, in dem der Pichterberg liegt. Die Tochter der Königin war wenige Monate zuvor gestorben und die Königin untröstlich in ihrem Kummer. Der König beschloss, mit ihr eine Fahrt durchs Land zu machen. Als der Wagen sich dem Wald näherte, in dem das Pichtermännchen wohnte, blieben die Pferde plötzlich stehen. Der Kutscher behauptete, es sei ein altes Männchen über den Weg gehuscht. Es habe den Pferden ein Zeichen gegeben, die daraufhin nicht mehr weiter gewollt hätten. Das hörte die Königin, stieg aus dem Wagen und sah vom weitem die Waldprinzessin. "Das Mädchen sieht gerade so aus wie meins, das gestorben ist. Schnell, ich muss zu ihm hin." Je näher sie kam, um so mehr glaubte sie, ihr eigenes Kind zu sehen. Sie nahm Friedel so herzlich in die Arme, dass diese meinte, es sei ein Engel vom Himmel gekommen und bringe ihr die Mutter zurück. Beide waren ein Herz und eine Seele, kaum dass sie sich berührt hatten. Friedel führte die Königin zu ihrem Holunderhäuschen. Das blühte und grünte wie im Frühling, und das Moos im Inneren war noch weicher als je zuvor. "Danke Pichtermännchen", meinte Friedel und erzählte der Königin die Geschichte vom Pichtermännchen und dem, was es bei ihrer bösen Pflegemutter erlebt hatte. Die Königin meinte: "Zu dieser bösen Frau darfst du nicht zurückkehren. Wir werden dich mitnehmen, und du sollst es jetzt so gut haben wie mein eigenes Kind." Als die beiden aus dem Holunderhäuschen hinaus traten, lag im Gras eine feine Krone, darauf stand geschrieben. "Der lieben Friedel vom Pichtermännchen". Aus der Waldprinzessin war eine echte Prinzessin geworden. Beim Rätsel um das Aussehen eines Pichtermännchens hofft der TV auf Hilfe aller fantasievollen Kinder bis 14 Jahre. Wer uns bis 9. März ein Bild der Sagengestalt malt, kann eine von zehn Lucky-Leseratten gewinnen. Bitte schickt die Bilder an den Trierischen Volksfreund, Lokalredaktion, Feldstraße 29a in 54516 Wittlich. Bitte Name, Adresse und Alter angeben.

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