Die Weinreise führt bis ins Jahr 1984
In der Weingartenstraße in Kues wird im August zum 25. Mal das Straßenfest gefeiert. Die beteiligten Winzer haben nicht nur alle ehemaligen Stadt-Weinköniginnen eingeladen, sondern bieten auch eine Palette älterer Weine an.
Bernkastel-Kues. Das Kueser Straßenfest gehört zu den ältesten Veranstaltungen dieser Art in der Region. Premiere in der Weingartenstraße war 1985.
In diesem Jahr (14. bis 16. August) wird also der 25. Geburtstag gefeiert. Alle Stadtweinköniginnen, die seit 1985 im Amt waren, sind zur Eröffnung eingeladen worden. Doch es wird auch eine schmeckbare Erinnerung an dieses Vierteljahrhundert geben. Aus jedem Jahr seit 1984 - damals wurde die Veranstaltung geplant - gibt es einen Wein.
Die neueren Jahrgänge sind noch verfügbar, bei den älteren Weinen müssen die Winzer schon eher suchen. Doch die Liste ist komplett. Jeder Winzer bietet zwei Weine an. Aufgelistet sind sie in einem Gutscheinheft. Es kostet zehn Euro und ist bereits beim Mosel-Gäste-Zentrum erhältlich.
Wer alle Weine (jeweils 0,05 Liter) probiert, kommt auf ein Quantum von 1,4 Litern. Drei Tage hat er dafür Zeit. Die zehn Euro sind äußerst moderat kalkuliert. "Es soll eine Werbeaktion sein", sagt Edmund Maßem.
Wie die Zeit vergeht, wird bei einem Blick auf das Jahr 1985 deutlich. Damals, so erzählen die Winzer, waren bei dem Fest 21 Betriebe vertreten. Drei von ihnen sind immer noch dabei, elf sind hinzugekommen. Dazwischen gab es aber natürlich auch noch eine Fluktuation. Manchen ist der Aufwand zu groß, manche Betriebe bestehen nicht mehr.
"Das Straßenfest war etwas Neues. Die Leute sind auf jedes Straßenfest gegangen", erinnert sich Gustav Kappes, ein Mann der ersten Stunde. Mittlerweile gibt es fast in jedem Weinort ein Straßenfest, teilweise hat es sogar das traditionelle Weinfest abgelöst.
"Wir wollen zum Jubiläum etwas Besonderes bieten", sagt Edmund Maßem. Es gebe auch immer noch Kundschaft für ältere Weine, heißt es aus der Winzerschaft.
Viele Straßenfeste sind für die Veranstalter zur Routine geworden. Die Kritik, dass sich beispielsweise das Essensangebot kaum ändere, wird angenommen. Sie wird aber mit dem Hinweis gekontert, dass man nur so die notwendigen Mengen kalkulieren könne. "Viele Leute kommen aber auch, weil sie wissen, dass es das gleiche Essen wie im Vorjahr gibt", sagt Josef Zimmermann.
"Von der Idee her gefällt mir das Gutscheinheft sehr gut", lobt Jörg Lautwein, der Leiter des Mosel-Gäste-Zentrums Bernkastel-Kues, das Tun der Winzer.
