Die Welle der Solidarität hält an

Auch die Jugendlichen aus Kröv helfen neben der Gemeinde, Freunden und Winzerkollegen dem aus Polen stammenden Winzer Andrzej Greszta. Dieser verlor, wie der TV mehrfach berichtete, bei einem Brand am 12. Juli sein ganzes Hab und Gut.

Kröv. (chri) Im Rahmen seines zehnjährigen Bestehens veranstaltete der Kröver Jugendclub ein Fest. Die Jugendlichen hatten sich aus Solidarität zu Andrzej Greszta entschlossen, nur Weine von ihm zu verkaufen. Sven Schnitzius, der Vorstandsvorsitzende des Kröver Jugendclubs, berichtet, dass Greszta bei dieser Hilfsaktion aber nicht sofort zugesagt, sondern erst eine Weinprobe mit dem Vorstand des Vereins veranstaltet habe. "Andrzej wollte, dass uns der Wein, den wir verkaufen wollten, auch wirklich schmeckt", erzählt er. "92 Flaschen im Wert von 824 Euro haben wir verkauft. Wir wollen Andrzej auch weiterhin unterstützen", berichtet Benjamin Beth, der zweite Vorsitzende des Jugendclubs. Neben dem Erlös aus dem Verkauf der Weine schenkte der Kröver Jugendclub dem polnischen Freund und Mitbürger auch seinen alten Computer. Diesen hatte ein Vereinsmitglied wieder auf den neuesten Stand gebracht.

Auch die Kröver Winzer setzten sich bereits am Kröver Straßenfest "Spaß auf der Gass" mit einem Weinstand, den sie ihrem Kollegen liehen und bei dessen Betreiben sie ihn unterstützten, mit großem Erfolg ein. Selbst das polnische Generalkonsulat in Köln hat in seinem aktuellen Newsletter durch die Berichterstattung des TV einen Spendenaufruf geschaltet. Dieser Newsletter wird in einem deutsch-polnischen Netzwerk an Unternehmer versendet. Ergebnisse liegen allerdings noch nicht vor.

In einem Artikel auf der Homepage des Konsulats über das Schicksal Gresztas heißt es, dass ein polnisches Sprichtwort besagt: "Wahre Freunde lernt man in der Not kennen." Greszta könne sich trotz der persönlichen Tragödie glücklich schätzen, in Kröv wahre Freunde gefunden zu haben. "Deutsche, die den Fleiß ihres polnischen Kollegen schätzen und ihn zum Weitermachen ermuntern", heißt es da.

Durch den Brand in seinem gemieteten Haus verlor Greszta Mitte Juli nicht nur seine Wohnung, sondern auch sämtliche Adressdaten von Kunden, Etiketten, Preislisten und wichtige Akten. Das Feuer vernichtete zudem mehrere hundert Flaschen Wein, die er im Keller des Hauses lagerte. Die Gemeinde hat ihm kostenlos eine Wohnung zur Verfügung gestellt.

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