Die Weltmeisterschaft hört nie auf

BERNKASTEL-KUES. Neue Wege im Tourismus: Die Mitarbeiter des Mosel-Gäste-Zentrums in Bernkastel-Kues packen den Gästen den Urlaubskoffer – zumindest per Internet.

Am Sonntag geht mit dem Endspiel zwischen Italien und Frankreich die Fußball-Weltmeisterschaft zu Ende. In Bernkastel-Kues soll sie aber fortgesetzt werden: nicht auf sportlicher Ebene, aber auf dem touristischen Feld. "In diesem Bereich ist immer WM", sagt Sylvia Westermann, Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums. Damit die Stadt von dem neu gewonnenen Image Deutschlands profitiere, sei eine "geschlossene Mannschaftsleistung" nötig. Westermann: "Teamgeist ist wichtiger als qualifizierte Einzelspieler." "Wir müssen von der WM lernen, dass man etwas wagen soll und experimentierbereit sein muss", erläutert sie. Bundestrainer Jürgen Klinsmann habe, auch mit unkonventionellen Methoden wie den amerikanischen Fitness-Gurus, den Weg aufgezeigt. Sylvia Westermann hofft auf positive Ergebnisse. Nötig sind sie. "Das erste Halbjahr war ruhig", sagt sie. Der lange Winter und das ungemütliche Frühjahr hielten manche Gäste von einem Besuch der Stadt ab. Das hätten vor allem die Restaurants gespürt. Für die Hotels gelte: Wer selbst aktiv sei und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnisse biete, stehe auf der Gewinnerseite. Für die Zukunft sei dies ein wichtiger Aspekt. "Wir müssen uns auf 2007 einstellen", sagt sie mit Blick auf die Erhöhung der Mehrwertsteuer und höhere Kosten im Bereich "Gesundheit". Das Mosel-Gäste-Zentrum könne keine Betten füllen, sondern höchstens Vermittler sein. "Die klassische Zimmervermittlung gibt es nicht mehr. Die Leute haben meist schon vorher gebucht", erläutert Westermann. Große Hoffnungen setzt sie auf den neuen Internetauftritt der Stadt. Potenzielle Urlauber können den Betrag einsetzen, den sie für den Urlaub ausgeben wollen. Angeben können sie auch, welche Bausteine (Kunst, Kultur, Freizeit, Sport, Wein etc.) ihr Aufenthalt enthalten soll. Die Mitarbeiter des Mosel-Gäste-Zentrums stricken dann ein Pauschal-Programm. "Wir packen den Gästen quasi den Urlaubskoffer", sagt Sylvia Westermann. Überhaupt die Pauschalen: "Wir haben davon im ersten Halbjahr mehr verkauft als im gesamten Vorjahr", berichtet die Fachfrau. Hochwertige Angebote finden bisher schon viel Beachtung. Dasselbe gelte für die preiswerte Schiene. Dazwischen hapere es noch. "Jede Pauschale soll aber etwas Besonderes sein", wünscht sich Sylvia Westermann.

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