Die Weltrekordler im Reifenwechseln kommen aus Thalfang

Thalfang · An diesem Wochenende feierte der Motor- und Touristikclub (MTC) Erbeskopf-Thalfang sein 35-jähriges Bestehen mit rund 250 Young-, Oldtimern und Livemusik. Das größte Geschenk war aber der Weltrekord im Reifenwechsel. Mit einer Zeit von 1:23,85 Minuten unterbot das Team des MTC den alten Rekord um knapp zehn Sekunden.

 Mit vollem Körpereinsatz schraubt Martin Kiefer für den Weltrekord. Am Ende durfte er mit seinen MTC-Jungs feiern. TV-Foto: Manuel Lauterborn

Mit vollem Körpereinsatz schraubt Martin Kiefer für den Weltrekord. Am Ende durfte er mit seinen MTC-Jungs feiern. TV-Foto: Manuel Lauterborn

Auf dem Platz hinter dem Thalfanger Hallenbad ist ein Viereck abgesperrt. Das rot-weiße Absperrband flattert durch die Luft. In der Mitte des Vierecks steht ein dunkelgrauer Ford Focus. Außerdem vier Reifen, vier Radkreuze und zwei rot-schwarze Wagenheber. Dann ein Pfiff: Achim, Jan, Martin und Michael vom Team MTC stürmen auf den Focus zu. Auto hoch. Die Fahrerseite höher als die Beifahrerseite. Der Focus hängt schief in der Luft. Die Radkreuze wirbeln. Die Radmuttern andrehen. Dann abfriemeln. Sie plumpsen auf den Boden. Jeder Fehler kostet den Weltrekord. Rad ab. Neues Rad dran. Muttern drauf. Festdrehen. Linke Seite fertig. Auto runter. Wagenheber und Radkreuze hinter die silbernen Klebestreifen am Boden. Jetzt noch die letzten Muttern anziehen. Kommt schon Leute! Und dann wieder ein Pfiff. Applaus der rund 500 Besucher.
1:23,85 Minuten. Das wäre Weltrekord. Aber jetzt noch einmal kurz Luft anhalten. Es wird überprüft, ob alle Radmuttern fest angezogen sind. Nur so kann es was werden mit dem Weltrekord. Ein Nicken. Und dann nur noch Jubel.
"Ja, eigentlich kann ich jetzt gar nichts sagen", sagt Martin Kiefer und grinst. "Aber dann müssen wir uns für nächstes Jahr doch neue T-Shirts machen - T-Shirts für das Weltrekordteam." Und dann wird der Rekord direkt mit einer Kiste Bier begossen.
Dabei hat sich die ganze Veranstaltung knappe drei Stunden lang hingezogen. Drei Versuche hatte jedes der vier Teams. Zwischendurch mussten allerdings kaputte Radmuttern und ein kaputtes Radkreuz ausgetauscht werden. Aber es hat sich ja gelohnt.
Die ausgefüllten Rekordunterlagen werden jetzt ins Englische übersetzt und zusammen mit zwei Videos des Reifenwechsels nach London zu Guinness World Records geschickt. Ist alles korrekt, bestätigen die die Zeit. Das sollte Formsache sein. Der alte Rekord von 1:33,39 Minuten kam übrigens auch aus Deutschland: vom Papenburger Automotive Service (PAS).
Für das Jubiläum des MTC an diesem Wochenende hat der Vorsitzende Gregor Großmann also nicht nur rund 250 Young- & Oldtimer nach Thalfang geholt und viele Jubilare geehrt, sondern er hat mit dem Reifenwechsel einen echten Publikumsmagneten aus dem Hut gezaubert. "Wir hatten ja gar nicht damit gerechnet, dass sich so viele Leute dafür interessieren. Aber das ist ja umso schöner", verrät er.
Neben dem Team des MTC waren aber auch die anderen drei Teams mit ihrer Leistung beim Reifenwechsel zufrieden. Der Stammtisch, der von Großmann mit einer Runde Bier in den Wettbewerb eingekauft wurde, wurde mit jedem Bier besser und die vier Damen der Radkracher, hatten eindeutig ihren Spaß und auch das Team von Kfz Malburg, das für kurze Zeit den Weltrekord innehatte.
Soll der Rekord dann im nächsten Jahr vom MTC nochmal unterboten werden? "Wenn wir es diesmal nicht geschafft hätten, hätten wir weiter gemacht. So schauen wir mal", sagt Gregor Großmann und lächelt. Ans nächste Mal denkt in Thalfang jetzt erstmal niemand. Achim, Jan, Martin und Michael feiern jetzt erst einmal den Weltrekord.Extra

Insgesamt traten zum Reifenwechsel vier Teams an: 1. Team MTC (Achim Freudenreich, Jan Klein, Martin Kiefer, Michael Gogolin) 1:23,85 Minuten. 2. Kfz Malburg (Guido Dietz, Peter Paulus, Tobias Arend, Sebastian Bach) 1:33,27 Minuten. 3. Stammtisch Thalfang (Leonhard Volker, Bernd Pfeiffer, Karl Heinz Koch, Peter Hubert) 1:43,67 Minuten. 4. Die Radkracher (Elke Wiesner, Kerstin Schmitz-Fetzer, Manuela Palm, Diana Schömer) 2:30, 78 Minuten. mla

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