Die Zeit drängt

BERNKASTEL-KUES. Der neue Mann oder die neue Frau an der Spitze des städtischen Verkehrsamtes sollte sich in aller Ruhe einarbeiten können. Die Suche nach einer solchen Fachkraft gestaltet sich aber aber als schwierig.

Nachdem SPD-Fraktionssprecher Bernd Gelz die gescheiterte Einstellung eines neuen Verkehrsamtsleiters (der TV berichtete) als eine "Provinzposse" bezeichnet hatte, stimmte Gertrud Weydert (Bündnis 90/Die Grünen) in diesem Sinne ein. Die Fraktion ärgere sich, dass sich die Stadt die Stellenausschreibung für einen Nachfolger von René Achtermann zirka 4500 Euro kosten ließ, aber anscheinend keiner der 80 Bewerber gut genug war. Schmunzelnd bat Weydert daher um Nachsicht für eine "leicht ironische" Bemerkung: "Gut, dass in unserer Stadt niemand aufgrund seiner Parteipräferenz benachteiligt wird." Ähnlich hatte Bernd Gelz den Unmut der SPD zum Ausdruck gebracht. Als zwei der verbliebenen drei Kandidaten ausgeschieden waren, wäre in den meisten Auswahlverfahren sicher der Dritte zum Zuge gekommen, sagte er. "Der war aber unglücklicherweise einer von uns", sagte Gelz und erinnerte daran, dass der Haupt- und Finanzausschuss diesen zuvor für qualifiziert gehalten hatte. Doch sei der Bürgermeister "plötzlich" auf eine andere Idee gekommen. "Was ist, wenn wir Herrn Lewens Heimfall erleben? Dann müsste er ja versorgt werden", versuchte Gelz die Überlegungen um den bei Mosel-Kino, Kultur und Kur und Initiative Region Trier engagierten Fachmann zusammen zu fassen. Daher sei nun eine "Person im zweiten Glied" im Gespräch. Für eine umgehende Besetzung der Stelle plädierte auch die FDP-Fraktion. "Es wird endlich Zeit mit einem neuen Leiter des Mosel-Gästezentrums die notwendigen Reformen und Zusammenlegungen von Aufgaben der Touristik in Stadt und Verbandsgemeinde in Angriff zunehmen", mahnte Alfred Port. Dabei stehe für die FDP außer Frage, dass der Fremdenverkehr eine originäre Aufgabe der Stadt sei und nicht teilweise in die Zuständigkeit der Verbandsgemeinde gehöre.Touristik und Kultur neu ordnen

Die ab Juli im Haushalt eingestellten zusätzlichen Kosten für einen Nachfolger des zum Jahresende in Ruhestand gehenden Stelleninhabers lassen immerhin auf eine baldige Lösung hoffen. Die sollte allerdings, wie Stadtbürgermeister Wolfgang Port betonte, "neue Wege" berücksichtigen. "Wir haben die Chance, die vielen touristischen und kulturellen Einrichtungen in unserem Verantwortungsbereich neu zu ordnen", sagte Port. Die Entscheidung über eine neue Ausrichtung müsse allerdings bald fallen, da "je nach geänderter Konzeption, diese Stelle entsprechende Voraussetzungen fordert." Eine Vakanz könne sich Bernkastel-Kues als touristische Hochburg auf keinen Fall leisten. Port stellte klar, dass er einer Integration der verbliebenen touristischen Aktivitäten der VG in die städtische Touristik positiv gegenüber stehe. Vorausgesetzt, die Beteiligten würden sich über die Ziele einig und die umliegenden Gemeinden setzten ihr Vertrauen in eine aufgewertete städtische Tourismusorganisation.

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