"Die Zeit drängt"

ZELTINGEN-RACHTIG. Keine Zeit wollte Bürgermeister Ulf Hangert verlieren, als es um die Änderung des Flächennutzungsplans ging. Einige Gemeinden brauchen Flächen für Wohngebiete und Gewerbe.

Zunächst hatte der Rat über sieben Wünschen von Gemeinden im Hauptausschuss diskutiert: Die Firma Mertes KG braucht einen Parkplatz unterhalb ihres neuen Betriebsgeländes in Bernkastel-Kues, der weder im Bebauungsplan "Bornwiese", noch im Naturschutzgebiet liegen würde. Die Stadt befürwortet diesen Plan, ebenso wie die Planung zusätzlichen Parkraums für Autos und Busse im Innenbereich des Klosters Machern, wo eine Gasthausbrauerei entstehen soll.Die Gemeinde Hochscheid hat Grundstücke "Auf den Gärten" erworben, die zu Bauland werden sollen und bittet daher um die Änderung des Flächennnutzungsplans. Auch Kommen will Bauwünschen gerecht werden und Flächen im Außenbereich dafür anbieten. An die Ausweisung eines neuen Baugebietes in Richtung Mülheim denkt man in Veldenz. Der Gemeinderat Zeltingen-Rachtig hat sich dafür ausgesprochen, die Lücken zwischen den Ortsteilen zu erschließen, um Wohnflächen anbieten zu können. Ob das zu verwirklichen ist, soll die landesplanerische Stellungnahme ergeben. Außerdem plant die Gemeinde einen Wohnmobilstellplatz auf dem Festplatz in Rachtig.Zu diesen Plänen gesellten sich noch weitere Anliegen von Gemeinden, die für die Ratsmitglieder überraschend kamen. Renate Khoschlessan (Grüne) und Richard Grahneis (SPD) sprachen denn auch von einem Informationsdefizit und Aufklärungsbedarf. Bauamtsleiter Heiner Nilles erläuterte dem Rat schließlich die weiteren Vorhaben von Gemeinden, die auch noch in das Verfahren mit herein genommen werden sollen: Eine Firma im Gewerbegebiet "Ürziger Mühle" braucht dringend weitere Flächen, weil sie sonst aus "allen Nähten platzt". Die Flächen sind zum Teil im Besitz der Gemeinde Zeltingen-Rachtig. "Wir sollten deshalb keine Zeit verlieren und die Änderungswünsche aufnehmen", appellierte Hangert. Wintrich will Baugrundstücke in Richtung Kurfürstenstraße ausweisen und Veldenz zwei Firmen die Möglichkeit geben, sich anzusiedeln.Nur grobe Planung für Kueser Plateau

Auch auf dem Kueser Plateau ist an die Erweiterung des Wohngebietes gedacht. Dort ist die Stadt Besitzer der in Betracht kommenden Flächen. "Es gibt allerdings Einwände", sagte Nilles. Zum einen muss die Leitung des RWE verlegt werden, dass müsste die Stadt bezahlen. Auch eine Gastransportleitung müsste verlegt werde, was aber zu teuer sei. Hier wäre die Lösung eine Straße über diese Leitung zu bauen. Hinzu kommen landespflegerische Bedenken wegen des Eingriffs in die Natur. Zudem sind einige Anwohner auf dem Plateau gegen diese Erweiterung des Baugebietes. Stadtbürgermeister Wolfgang Port wird in einer Anwohnerversammlung am Dienstag, 15. Juli, 18 Uhr, im Kurgastzentrum die Pläne erläutern. Dann befasst sich der Stadtrat damit. "Bislang hat ein Architekt nur eine grobe Planung für uns erstellt", versichert Bauamtsleiter Nilles auf TV -Anfrage.Der Verbandsgemeinderat hat schließlich allen Änderungsanträgen zugestimmt. Jetzt werden noch 58 Behörden und Institutionen Stellung beziehen. Dann kann ein Bebauungsplan erstellt werden, der den Trägern öffentlicher Belange nochmals vorgelegt wird. Baubeginn könnte dann in etwa einem Jahr sein.

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