Die Zielgerade scheint nahe

ZELTINGEN-RACHTIG/BERNKASTEL-KUES. 2600 Betten, Spaßbad, bis zu 300 neue Arbeitsplätze: Das sind einige der Dimensionen des geplanten Ferienparks, der nun offenbar doch gebaut wird.

Seit 1969 wird darüber nachgedacht, oberhalb von Kloster Machern einen Ferienpark zu errichten. Vor fast genau acht Jahren verkündete Jan van Dussen, der Vorstandsvorsitzende der Gran Dorado-Kette, dass das "Finish in Sicht sei". Im Sport dauert der Endspurt nur wenige Sekunden, in der Entwicklung des Ferienparks sind es acht Jahre geworden. Doch nun ist die Zielgerade offenbar fast erreicht. Am Montag haben auf der Fläche Rodungsarbeiten begonnen. Geplant ist ein Komplex mit 2600 Betten, Restaurants, Supermarkt und Freizeiteinrichtungen (Spaßbad etc.). Das Investitionsvolumen dürfte sich auf 70 bis 80 Millionen Euro belaufen. Geschaffen werden sollen 250 bis 300 Arbeitsplätze (der TV berichtete). 1999 haben die beteiligten Kommunen, die Stadt Bernkastel-Kues und die Ortsgemeinde Zeltingen-Rachtig, die Satzungsbeschlüsse gefasst. In den nachfolgenden Jahren gerieten die Verhandlungen mit den ursprünglichen Investoren allerdings ins Stocken, da verschiedene Eigentümerwechsel die Kontakte erschwerten. Seit Beginn des Jahres 2006 wurden die Gespräche zwischen Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, und den beteiligten Kommunen sowie den Investoren wieder aufgenommen und in den vergangenen Monaten immer intensiver geführt. Verträge sollen bald unterzeichnet werden

Die niederländische Firma Delta-Projekt-Partners hat nunmehr die Realisierung des Ferienparks ins Auge gefasst. Die vertraglichen Regelungen mit der Ortsgemeinde Zeltingen-Rachtig sind abgeschlossen. Die notarielle Vertragsunterzeichnung ist für Ende Februar terminiert. Die Investoren möchten allerdings noch im Frühjahr mit der inneren Erschließung des Ferienhausgebietes beginnen. Dafür müssen Waldflächen gerodet werden. Ein großer Teil der Flächen gehört den Investoren bereits. 3,8 Hektar befinden sich noch im Eigentum der Gemeinde Zeltingen-Rachtig. Wegen der Vegetationsphase müssen die Arbeiten noch im Februar abgeschlossen sein. Im Gegenzug werden natürlich Ausgleichsflächen geschaffen, erläutert Heiner Nilles, Büroleiter der Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues. Die meisten auf der rechten Moselseite oberhalb von Zeltingen-Rachtig. Die Ortsgemeinde Zeltingen-Rachtig hat gemeinsam mit den Vertragspartnern und mit Unterstützung der Forstverwaltung die zu rodenden Flächen festgelegt. Im Vorgriff auf den notariellen Vertrag haben die holländischen Partner mittlerweile - basierend auf einem Waldwertgutachten - eine Entschädigung gezahlt. Nach Eingang des Geldes hat die Ortsgemeinde Zeltingen-Rachtig die Zustimmung zu den Rodungsarbeiten erteilt. Euphorisch sind die Kommunalpolitiker aber noch nicht. "Wir sehen das zwar positiv, warten aber erst, bis die Verträge unterzeichnet sind", bittet der Zeltingen-Rachtiger Ortsbürgermeister Manfred Kappes um Verständnis. "Wenn es denn so kommt, ist es gut für die Region", sagt Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Und von Bürgermeister Ulf Hangert ist immer noch der Satz überliefert, dass er erst an eine Umsetzung des Projektes glaube, wenn die ersten Bagger rollen.

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