Die Zukunft im Blick

GROSSLITTGEN/HIMMEROD. Der Blick ist nach vorn gerichtet: "Welche Trends, Entwicklungen und Herausforderungen der Zukunft können als Chance genutzt werden?" Mit diesem Thema beschäftigt sich das "Himmeroder Forum" in einer vierteiligen Seminarreihe.

Die Region als Mittelpunkt im neuen Europa habe große Zukunftsperspektiven. Dies betonten Axel Schmidt und Manfred Sliwka in der Auftaktveranstaltung zur Seminarreihe. Um dieses Potential zu nutzen, sei die Lernfähigkeit der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter eine grundlegende Voraussetzung, lautete ein Fazit.Wissensmanagement gefordert

"Geschafft" waren die einhundert Zuhörer nach zweistündigem Vortrag und stellten nur wenige Rückfragen im übervollen Refektorium der Abtei Himmerod nach der Auftaktveranstaltung des "Himmeroder Forums für Führungskräfte". Manfred Sliwka hatte mit Beispielen aus alter und neuer Geschichte zu belegen versucht, dass die "Propheten", wie er sie nannte, nie mit pessimistischsten Zukunftsperspektiven Recht gehabt hätten. "Sie haben aber immer dazu geführt, dass zu jeder Zeit nachgedacht wurde", zog der Unternehmensberater ein Resümé und nannte einige Grundideen für das zukunftsgerichtete Firmenkonzept. "Die vor allem durch das Internet auf uns zukommende Informationsflut verändert heute die Menschen und ihr Verhalten sehr schnell. Darauf müssen wir in den Unternehmen mit einem Wissensmanagement reagieren, das die nicht gefilterte und nicht bewertete Informations bewältigt", sagte Sliwka. Er forderte die Unternehmensleitungen auf, die Veränderungen immer im Auge behalten, den eigenen Grundprinzipien treu zu bleiben und nicht jedem neuen Trend zu folgen. 15 Prozent der Arbeitszeit sollten in den Unternehmen für die Entwicklung und den Vertrieb neuer Produkte aufgewendet werden. Weiterhin forderte er dazu auf, die Mitarbeiter mehr als bisher zu spezialisieren. "Du musst ein Schwein sein", zitierte der Unternehmensberater einen Schlager, der recht deutlich den Verfall der Wertesysteme durch die schnellen Veränderungen beschreibe. "Über die eigenen Werte muss laufend in den Unternehmen diskutieren werden", sagte Sliwka. Er forderte dazu auf, sich offensiv, auch in der Öffentlichkeit, zu den eigenen Wertesystemen zu bekennen. "Das Engagement für die Gesellschaft nimmt bei immer rasanteren Veränderungen und größerer Informationsflut ab. Der persönliche Kontakt geht immer mehr verloren", stellte Professor Axel Schmidt fest. Er warb um eine neue "Pausenkultur" im eigenen Unternehmen zur Verbesserung des eigenen Betriebsklima. Im Umgang mit Lieferanten und Kunden sollte mehr darüber nachgedacht werden, wo "Antworten per Mail, per Fax, per Telefon oder ein persönliches Gespräch der richte Weg des Kontaktes sind." Axel Schmidt stellte in der heutigen Firmenbelegschaft geringer werden Nachwuchs, mehr Ältere und "immer größerer Jugendwahn" fest. "Wir müssen das Alter neu bewerten und wie in anderen Ländern in den Unternehmen mehr altersmäßig gemischte Arbeitsgruppen bilden", lautete die Forderung des Professors.

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