Die zwei Hauptmieter stehen fest

Für das Einkaufszentrum in Wittlich wurde noch kein "Spaten gestochen", doch das Projekt ist vorangekommen. Wichtig für Finanzierung und Baustart sind abgeschlossene Mietverträge mit den beiden "Ankermietern", die 60 Prozent der Fläche abdecken. Diese Verträge sind unter Dach und Fach. Demnächst soll ein Bauschild kommen, im März sollen die Arbeiten starten.

 Noch existiert das Einkaufszentrum nur als Modell. TV-Foto: Archiv/Sonja Sünnen

Noch existiert das Einkaufszentrum nur als Modell. TV-Foto: Archiv/Sonja Sünnen

Wittlich. Bauherr Heinz Nettekoven, Florana KG Weimar, und sein Projektentwickler Rolf Borchardt sind in Sachen Einkaufszentrum Schlossgalerie entscheidend weiter gekommen, auch wenn die Wittlicher auf dem früheren Grundstück Schumacher noch nichts sehen können. "Bis die Verträge mit den beiden Hauptmietern fertig waren, das hat sich in die Länge gezogen, denn es mussten die neuen Strategien der Firmen mit beachtet werden", sagt Rolf Borchardt. Er hat sich am vergangenen Donnerstag mit Heinz Nettekoven getroffen, der mit der Firma Florana Bauherr ist. Eröffnung vor Weihnachten 2009

Die Schlossgalerie sei schon an einen großen englischen Fondszeichner verkauft. An ihn werde das Einkaufszentrum schlüsselfertig nach seiner Eröffnung übergeben und die Florana sei dann fünf Jahre lang noch gewährleistungspflichtig. Auch Rolf Borchardt wird das Projekt "bis zum Ende begleiten" und bleibe Ansprechpartner. Als erstes sichtbares Zeichen soll in den nächsten zehn Tagen ein Bauschild aufgestellt werden. Man rechne dann mit einer 15-monatigen Bauzeit und nehme als realistischen Eröffnungstermin die Vorweihnachtszeit 2009 an. Für den erweiterten Rohbau sei ein Generalunternehmen beauftragt. Der Innenausbau wie Heizung, Sanitär, Elektrik, Malerarbeiten, Fliesenlegen werde voraussichtlich an Subunternehmer in der Region gehen. Für den ausländischen Investor und letztendlich auch für die geldgebenden Banken sei eine 80-prozentige Vorvermietung wichtig. Die sei jetzt gegeben. Bis auf einige wenige kleinere Läden sei die Schlossgalerie belegt.Im Juni 2006 hat sich der Wittlicher Stadtrat entschieden, das frühere Gelände Schumacher - das vorher für eine Stadthalle reserviert worden war - mit 5400 Quadratmetern von Projektentwickler Rolf Borchardt für die Firma DCC Dorsch Consult aus Jena bebauen zu lassen. Seither wird das Vorhaben "Einkaufszentrum Schloss Galerie" voran getrieben. Am 22. Oktober 2007 lag die Baugenehmigung der Kreisverwaltung vor. Für die Florana KG aus Weimar haben Gisela und Heinz Nettekoven den Kaufvertrag für das Grundstück im November 2006 in Wittlich abgeschlossen. Das Ehepaar hoffte damals noch, das Einkaufszentrum werde Ende 2008 öffnen. Bei der letzten wichtigen Stadtratszustimmung zum Satzungsbeschluss im September nannten Projektentwickler Rolf Borchardt und Architekt Joachim Boche dann den März 2009 als Eröffnungstermin. Die Stadtverwaltung hatte gemeinsam mit dem Stadtrat viel Wert auf ein schnelles Vorankommen des Verfahren gelegt und im September zum Einkaufszentrum veröffentlicht: "Das gesamte Bebauungsplanverfahren vom Aufstellungsbeschluss am 13. Juli 2006 bis zum Satzungsbeschluss konnte in einer rekordverdächtigen Zeit von 14 Monaten abgeschlossen werden." Die Florana Grundstücksverwaltungs- und Immobilienverwertungs KG investiert nach eigenen Angaben zwischen zwölf und 13 Millionen Euro in das Projekt. Die Schlossgalerie soll über zwei Etagen mit zusammen 5134 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem Parkdeck mit 130 Stellplätzen die Fläche zwischen Post/Kürfürstenstraße/Zentraler Busbahnhof/Schlossstraße füllen. Meinung Es geht voran Das Großprojekt Einkaufszentrum zwischen Post und Zentralem Busbahnhof kommt allen Gerüchten zum Trotz in die Gänge. Es bleibt bei den Hauptmietern C & A und Müller Drogerie. Die haben sich durch langfristige Mietverträge gebunden. Mit über 80-prozentiger vertraglich abgesicherter Vermietung sind die Einnahmen der Immobilie Einkaufszentrum über Jahre kalkulierbar und das Projekt damit interessant für neue Kapitalgeber. Das heißt, es rechnet sich schon jetzt für Investoren und kann für sie als gutes Geschäft gewertet werden. Wie die Rechnung für die Stadt selbst einmal ausgehen wird, muss abgewartet werden. Für Wittlich sind andere Ziele wichtig. Die Befürworter des Projekts hoffen auf eine Belebung der Stadt und Kaufkraftbindung auch für die Nachbarschaft des Einkaufszentrums. Seit die Pläne die Öffentlichkeit beschäftigen, haben sie für Pro und Contra gesorgt. Die sorgenvollen Stimmen scheinen abgenommen zu haben. Fragt man Bürger auf der Straße, freuen sich viele auf die neuen Einkaufsaussichten. Mancher spart sich dann womöglich eine Fahrt nach Trier. Ob er dann oder wieder auch den Weg in die Innenstadt findet oder ein Verdrängungswettbewerb stattfindet, hängt auch davon ab, was bis dahin "in der Stadt" noch geboten werden kann. s.suennen@volksfreund.de

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