Die zweite Amtssprache

BERNKASTEL-KUES. Zum Alltag gehört der moselfränkische Dialekt nicht mehr. Was davon noch übrig geblieben ist, soll aber zumindest auf der kulturellen Ebene gepflegt werden.

 Die Bürgermeister der beteiligten Verbandsgemeinden, Ulf Hangert, Otto Maria Bastgen, Ulrich K. Weisgerber, Hans Werner Schmitt (von links) und Organisations-Chefin Marie-Luise Borm präsentieren das Programm der "Moselfränkischen Mundarttage".Foto: Clemens Beckmann

Die Bürgermeister der beteiligten Verbandsgemeinden, Ulf Hangert, Otto Maria Bastgen, Ulrich K. Weisgerber, Hans Werner Schmitt (von links) und Organisations-Chefin Marie-Luise Borm präsentieren das Programm der "Moselfränkischen Mundarttage".Foto: Clemens Beckmann

Haben Sie schon gewusst, dass es in den Verbandsgemeinde-Verwaltungen Traben-Trarbach und Kröv-Bausendorf eine zweite Amtssprache gibt? Nein, es ist nicht Holländisch oder Englisch. Es ist, so Ulrich K. Weisgerber, Bürgermeister der VG Traben-Trarbach, der moselfränkische Dialekt. Wer sein Anliegen im Dialekt vortrage, dürfe auch spracherfahrene Gesprächspartner erwarten, sagte er bei der Vorstellung des Programms der "Moselfränkischen Mundarttage". Zum Alltag gehört das aber nicht mehr. "Früher war der Dialekt die Muttersprache. Außerhalb der Schule hat man sich nur in Platt unterhalten", erläuterte Otto Maria Bastgen, Bürgermeister der VG Kröv-Bausendorf. "Heute ist der Dialekt aber fast zur Fremdsprache geworden." Damit der Dialekt nicht ganz verloren geht, gibt es seit 1988 die "Moselfränkischen Mundarttage". Erst organisierte die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues sie im Alleingang, Mitte der 90er Jahre gesellten sich dann die Verbandsgemeinden Traben-Trarbach, Kröv-Bausendorf und Neumagen-Dhron hinzu. "Die Sprache besitzt einen hohen Stellenwert", sagte Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, bei der Präsentation in seiner Verwaltung. "Es kommt nicht darauf an alles zu verstehen, sondern es ist wichtig, eine Stimmung zu transportieren", sagte er. "Der Dialekt verbindet Mosel, Hunsrück und Eifel", fügte Hans Werner Schmitt, Bürgermeister der VG Neumagen-Dhron, an. In allen vier beteiligten Kommunen finden zwischen dem Oktober 2004 und Ende März 2005 Veranstaltungen statt. Den Beginn macht am 2. Oktober, 20 Uhr, ein "Weyn-Spill" - eine Mundartweinprobe mit Herz und Zauber im Bürgerhaus in Minheim. Herausragend ist das Engagement der Theatervereine in Monzelfeld, Reil, Piesport und Minheim. Sie bieten gleich mehrfach Mundarttheater an. Der Reiler Verein geht alleine acht Mal auf die Bühne. Ein Zeichen dafür, dass solche Veranstaltungen gefragt und schnell ausverkauft sind. Schauplätze von Veranstaltungen sind außerdem Kröv, Traben-Trarbach, Bernkastel-Kues, Kleinich, und Brauneberg-Filzen. Der Trierische Volksfreund wird rechtzeitig auf die einzelnen Veranstaltungen hinweisen. Für die Organisation ist auch in diesem Jahr wieder Marie-Luise Borm (VG-Verwaltung Bernkastel-Kues), Telefon 06531/54100, zuständig. Die Programme liegen bei den VG-Verwaltungen und in den Fremdenverkehrsbüros aus. Eintrittskarten gibt es unter anderem bei den Verbandsgemeinde-Verwaltungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort