Kommunalpolitik Ein Dorf hält für einen Spielplatz zusammen

Haag/Rapperath · Welche Projekte stehen 2022 in den Morbacher Ortsteilen Haag und Rapperath an? Beide Dörfer wünschen sich weitere Bauplätze und bessere Bedingungen für Radfahrer.

 Der Spielplatz in Haag wird in diesem Jahr vergrößert.

Der Spielplatz in Haag wird in diesem Jahr vergrößert.

Foto: Strouvelle Christoph

Wie finanziere ich einen neuen Spielplatz, wenn mir nur bescheidene finanzielle Mittel zur Verfügung stehen? Der Morbacher Ortsbezirk Haag macht es vor. Denn den Spielplatz oberhalb der Schule will der Ortsbezirk erweitern. Und das gesamte Dorf macht offenbar mit. „Wir haben den Bedarf und die Kosten ermittelt. Das ganze Dorf war dabei“, sagt Ortsvorsteher Heinz Bauer. Die angestrebte Kombilösung, die für Kinder Balancieren, Klettern, Rutschen Schaukeln und Sonnenschutz per Schatten bieten soll, kostet rund 27.000 Euro. Davon kommt mehr als die Hälfte von heimischen Vereinen und als Spende von Privatpersonen und Gewerbetreibenden. „Ein Wahnsinn“, sagt Bauer, der sich sichtlich über die Initiativen in seinem Ort freut. „Wenn man mit den Leuten redet, geht das voran“, sagt er. „Es macht Spaß, wenn man sieht, wie das Dorf mitzieht.“ Ein zweites Projekt ist der Beachvolleyballplatz in der Verlängerung des Spielplatzes. Die Anregung stammt aus der Dorfmoderation. Volleyball ist in Haag gefragt. Der Sportverein weist gleich zwei Damenmannschaften auf seiner Homepage aus.

Was steht in Haag noch an? Die beiden Lehrerwohnungen sollen renoviert werden, was über den Haushalt der Gemeinde finanziert werden soll. Der Heimatverein plant einen Rundweg, bei dem die sieben Wegkreuze rund um Haag bei der Wegführung berücksichtigt sind. Außerdem hat der Ortsbeirat 2021 einen Beschluss gefasst, das Baugebiet um zehn Bauplätze erweitern zu wollen. Und auch die Schule und die Halle sollen energetisch untersucht werden, dazu sollen die Gebäude barrierefrei werden, ist der Wunsch des Ortsvorstehers. Eine weitere Maßnahme aus der Dorfmoderation ist eine übersichtlichere Querung der K 80, der Traverse von Morbach in Richtung Horath und Piesport, vom Dorf zum Sportplatz. Eine schöne Aktion im Vorjahr sei die Narzissenpflanzaktion gewesen, mit anschließender Brotzeit aus dem Backes. „Die Leute haben sich freiwillig angeboten“, sagt Bauer. Ein großes Problem ist die Anbindung des Ortsbezirks an das geplante Morbacher Radnetz. „Bei tiefstehender Sonne sieht man die Radfahrer auf der Kreisstraße nicht, das ist gefährlich. Wir müssen die von der Straße bekommen“, sagt Bauer. 

Im Morbacher Ortsteil Rapperath, durch den die Dhron fließt, genießt der Hochwasserschutz eine hohe Priorität, verdeutlicht Ortsvorsteher Egon Schabbach. Dazu stehen Sanierungen der Brücken und der Brückenmauern im Dorf an. Mittel seien im Haushalt bereits berücksichtigt. Aktive Vorsorge müsse man betreiben, indem man Totholz entfernt, das durch den Regen in die Dhron geschwemmt wird und dann möglicherweise das Wasser staut.

Am Sportplatz stehen Sanierungs- und Unterhaltungsarbeiten an der Grillhütte und am Sportlerheim an. Zwei Liegebänke sollen auf Rapperather Gemarkung aufgestellt werden, und auch die Sanierung und einen neuen Anstrich des Bürgerhauses wünscht sich der Ortsvorsteher.

Straßenausbauten am Großen Herrgott und weiteren Dorfstraßen sollen 2022 in die Planung gehen. Wichtig ist Schabbach auch, dass im Lauf der Planung des Morbacher Radwegenetzes die Querung der K 80 für Radfahrer mit einem Tempolimit versehen wird.

Schabbach wünscht sich weiterhin, wie viele seiner Ortsvorsteherkollegen in den Morbacher Ortsbezirken, eine Erweiterung des Baugebietes. Es gebe lediglich noch zwei gemeindeeigene Bauplätze, sagt Schabbach. Am Oberen Leisberg seien im Flächennutzungsplan schon entsprechende Bereiche dafür vorgesehen, sagt er. Schabbach: „Wir müssen sehen, welche Grundstücke wir bekommen. Wir streben sechs bis sieben neue Bauplätze an.“

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