Diskussion mit dem Minister: Vom Ärztemangel bis zur Pflege

Traben-Trarbach · 70 Bürger sind der Einladung der SPD-Kreistagsfraktion zu einem Diskussionsabend mit Sozialminister Alexander Schweitzer in Traben-Trarbach gefolgt. Viele Themen kamen dabei zur Sprache.

 Sozialminister Alexander Schweitzer steht Rede und Antwort im Stadthaus Alter Bahnhof in Traben-Trarbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sozialminister Alexander Schweitzer steht Rede und Antwort im Stadthaus Alter Bahnhof in Traben-Trarbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Traben-Trarbach. Die Probleme rund ums Älterwerden sind vielschichtig. Neben Ärzten belasten an Minuten orientierte Pflegestufen und mangelnde soziale Absicherung Pflegender. Weitere Themen zeigte eine Diskussionsrunde der SPD-Kreistagsfraktion mit Sozialminister Alexander Schweitzer auf. Der Traben-Trarbacher Helmut Reichert kritisierte das durch Hartz IV "verkümmerte Standbein Sozialämter".
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Statt allzu vieler Formulare und Kontrollen brauche es Zuwendung. Margret Brech regte Unterstützung für alternative Wohnformen an. Hans-Peter Pesch, wie sie aus Wittlich, hofft auf mehr ehrenamtliche Betreuer. Verdruss wurde zu Ärztemangel und zur Kassenärztlichen Vereinigung (KV) laut. Ärzte, die dort "nicht-medizinisch" arbeiteten, könnten die Medizinerlücke schließen. Artur Greis, Ortsbürgermeister Reil, berichtete von Ärzten in der Entwicklungshilfe. Sie wären bereit nachzurücken, hätten aber keine Chance, "weil sie von der KV nicht akzeptiert werden". Offensichtlich seien Krankenkassen froh über jeden Arzt, der sich nicht niederlasse, kritisierte Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus. Als weitere Hürden nannte Renate Braband schlechte Bezahlung und ausufernde Bürokratie.
Schweitzer würdigte die Anregungen als wichtige Entscheidungsgrundlagen. Eines der ärgsten Probleme sei der Ärztemangel. Handlungsbedarf gebe es zudem bei den Renten Pflegender: "Das kommt uns am Ende günstiger und wäre auch fairer." Bei aller Bürokratie müsse der Mensch im Blick bleiben.
Bei den Pflegestufen zeichnet sich laut Moderatorin Anja Bindges eine Änderung in leistungsorientierte Klassen ab. Die SPD-Kreisvorsitzende Bettina Brück sieht den Kreis auf einem guten Weg, wie die Resonanz auf das Projekt "Zu Hause alt werden" zeige. Landrat Gregor Eibes räumte Versäumnisse ein. Kommunen hätten sich zögerlich den Problemen gestellt, weil Prognosen für 2050 fern erschienen. urs

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