Dizzy hätte viel Spaß gehabt

Wittlich · Erfahrung mit der Musik von Dizzy Gillespie haben die Musiker der Band "The Dizzy Gillespie Afro Cuban Experience" reichlich. John Lee, der Bassist, hat zehn Jahre lang mit dem Jazzmusiker gespielt, ebenso wie der Vater von Machito Junior. Im Hotel Lindenhof jubelten ihnen 100 Zuschauer zu.

 Saxofonistin Sharel Cassity mit Bassist John Lee, der viele Jahre mit Dizzy Gillespie gespielt hat. TV-Foto: Christina Bents

Saxofonistin Sharel Cassity mit Bassist John Lee, der viele Jahre mit Dizzy Gillespie gespielt hat. TV-Foto: Christina Bents

Wittlich. In einem rasanten Tempo trieb Schlagzeuger Vincent Ector die fünf Bandmitglieder der "The Dizzy Gillespie Afro Cuban Experience" durch die ersten Stücke des Abends. Wer also einen gemütlichen Abend bei leichter kubanischer Musik erwartet hatte, musste sich erst einmal umgewöhnen.
Überzeugende Leistung


Bei Stücken wie Take it to the Ozone, A night in Tunesia oder Take the A-Train konnten nicht nur die Rhythmusgruppe mit Machito jr., dessen Vater mit Dizzy Gillespie gespielt hat, und John Lee, der selbst zehn Jahre mit dem legendären Trompeter und Komponisten auf der Bühne stand, ihr außergewöhnliches Können zeigen.
Auch Joshua Evans an der Trompete und Sharel Cassity am Altsaxofon improvisierten über alle Tonlagen und Tempi.
Der Saal im Hotel Lindenhof war mit 100 Zuschauern, die an locker gestellten Tischen im Saal saßen, voll besetzt. Ihr langanhaltender Applaus, schon zur Pause zeigte, dass die Band überzeugt hatte.
Christina Anderski, Besucherin aus Bernkastel-Kues sagt: "Es gefällt mir. Die Musik ist sehr spannungsgeladen." Dietmar Weber aus Rhens in der Nähe von Koblenz: "Es ist eine sehr interessante musikalische Mischung mit Latin und Dizzy Gillespie. Beeindruckend sind auch die Solisten, die trotz ihres jungen Alters so ausgereift spielen." Cornelia Haak aus Ulmen fand, dass die Musiker mit Seele dabei sind.
In der zweiten Hälfte des Konzerts gab es auch einige ruhigere Stücke, bei denen sich unter anderem Gitarist Yotam Silberstein mit seinen gefühlvollen Soli stehenden Beifall erspielte. Den erhielt auch die gesamte Band, nach dem letzten Stück Bebop.
Das Konzert fand, wie vier weitere, zum 20-jährigen Bestehen des Jazz-Clubs Wittlich statt. Insgesamt kamen zu den Konzerten der beiden Jubiläumswochenenden 400 Jazz-Freunde. Seit 1993 stehen jedes Jahr Weltstars des Jazz in Wittlich auf der Bühne. Wie es dazu kommt, dass sie gerade in einer Kleinstadt in der Eifel gastieren, weiß Vorsitzende Hildegard Adams: "Die Musiker fühlen sich hier einfach wohl, sie werden gut betreut, und das spricht sich unter den Musikern rund. Die Künstler, die da waren, kommen auch alle gerne wieder", sagt sie. chb

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