Dörfer wollen gemeinsam Druck machen

Der lange, harte Winter hat den Zufahrtsstraßen nach Lückenburg und Burtscheid besonders übel zugesetzt. In Burtscheid steht das Thema am Donnerstag auf der Tagesordnung. Der Lückenburger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Kreis an die Verantwortung für seine Verkehrswege erinnert.

 Die Kreisstraße 111 zwischen Dhronecken und Lückenburg ist seit Wochen komplett für den Verkehr gesperrt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Kreisstraße 111 zwischen Dhronecken und Lückenburg ist seit Wochen komplett für den Verkehr gesperrt. TV-Foto: Klaus Kimmling

Lückenburg/Burtscheid. (doth) Die K 110 und K 111 sollen ordentlich saniert werden. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, wollen sich die betroffenen Kommunen Burtscheid und Lückenburg zusammentun. Von Thalfang aus ist das Fahrziel Burtscheid mit noch mehr Schlaglöchern gesegnet als Lückenburg.

Die 30er-Zonen auf der Holperstrecke sind deshalb dem Burtscheider Ortsbürgermeister, Olaf Hannemann, ein Dorn im Auge: "Wir müssen gemeinsam Druck machen, sonst hört uns beim Kreis ja keiner." Am Donnerstag, 20. Mai, soll der Straßenzustand um 19 Uhr im Bürgerhaus Burtscheid Thema einer Ortsgemeinderatssitzung sein.

Der Lückenburger Ortsbürgermeister Reiner Roth fühlt sich hingehalten: "Die Kreisstraße K 110 und die immer noch gesperrte K 111 werden seit vielen Jahren nur notdürftig repariert."

Einstimmig hatte der Ortsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die sofortige Notinstandsetzung beider Kreisstraßen, den zügigen Komplettausbau und die Aufhebung der Sperrung für die K 111 gefordert.

Reiner Roth fragte beim Kreis an, ob und wann die beiden Straßen repariert werden. Die deprimierende Antwort: "Der Ausbau würde 550 000 Euro kosten. Dafür ist kein Geld da." Lediglich die Löcher würden instand gesetzt.

Doch richtig wütend wird Roth, wenn im Kreistag die Abstufung der beiden Trassen zu Ortsstraßen vorgeschlagen wird. "Wir 107 Lückenburger haben bereits 218 000 Euro Schulden. Wir müssen schon für die Reparatur der eigenen Schlaglöcher Kredite aufnehmen," schimpft der Dorfchef.

Für die Autofahrer ist der Straßenzustand weit mehr als ein Luxusproblem. "Die Wegstrecken nach Hermeskeil verlängern sich für Lückenburger um fünf Kilometer und Burtscheider sieben Kilometer hin und zurück", gab Roth zu bedenken. Feld- und Wirtschaftswege würden von den Autofahrern genutzt, weil sie in einem besseren Zustand seien als die Kreisstraßen. "Aber wie lange noch", fragte der Dorf-Chef.

"Der Kreis kümmert sich seit 25 Jahren nur notdürftig um die beiden Straßen", lautet der Vorwurf des Beigeordneten Werner Klar. Ratsmitglied Hermann Theis fragte: "Wo fließt denn unsere Kreisumlage von 25 700 Euro hin?" Roths spontane Antwort: "Bestimmt nicht als Teer auf unsere Kreisstraßen." ca/dr

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