Jubiläum Donnerwetter ohne böses Wort
Bernkastel-Kues · Der Chor der Rosenbergschule Bernkastel-Kues präsentiert am 19. Oktober bei seinem Jubiläumskonzert neue und ältere Songs. Wie immer wird er von einer Band begleitet.
Donnerstags wird die Aula der Rosenbergschule auf dem Kueser Plateau zwischen 14 und 15 Uhr zum Proberaum. Dann trifft sich dort der Chor der Schule. Er trägt, hat sich im Lauf von 20 Jahren herausgestellt, den treffenden Namen: Donnerwetter. Er ist das Aushängeschild der Schule, die von etwa 100 Kindern und Jugendlichen aus dem gesamten Kreisgebiet besucht wird. Etwa die Hälfte von ihnen gehört dem Chor an. Unterstützt werden sie von Erziehern und Lehrern.
Für Chorleiterin Manuela Kappes, von Anfang an dabei, sind die Proben „die reine Freude“. Wer probt, will natürlich auch auftreten. Der Chor tut dies regelmäßig. Er war unter anderem auch schon beim Trierer Altstadtfest dabei. Derzeit übt er für das Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen. Es geht am Samstag, 19. Oktober, im Jugendheim im Stadtteil Kues über die Bühne.
„Wir könnten viel öfter auftreten“, erzählt Manuela Kappes. Doch da kommt etwas ins Spiel, was etwas ganz Besonderes ist. Der Chor wird bei seinen Auftritten von einer neunköpfigen Band und zwei Sängerinnen begleitet. Dabei handelt es sich um Lehrer, Erzieher und Freunde der Schule. Die jedoch öfter zusammenzubringen, sei schwer, berichtet die Chorleiterin. Die Begleitung durch die Liveband mache aber wiederum den Erfolg aus.
Gegründet wurde der Chor 1998 im Vorfeld der „Tage voller Glücksminuten“. Liedermacher Rolf Zuckowski bot damals zehn Tage in einem großen Zirkuszelt im Kurpark auf dem Kueser Plateau ein musikalisches Programm für kleine und große Leute. Und da sollte die nur einen Steinwurf entfernte Rosenbergschule nicht fehlen. Rolf Zuckowski ist seither ein Freund der Schule und war auch mehrfach bei Konzerten dabei.
Zurück zur wöchentlichen Probe in der Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung: Sie läuft wie immer in einer besonderen Atmosphäre ab. Aber das ist in der Schule sowieso Programm. Der Umgang der Lehrer und Erzieher mit den Kindern und Jugendlichen ist liebevoll. Jedes Chormitglied, findet hier seinen Platz. Ob hyperaktiv, mit Down-Syndrom, einer Lernstörung oder einer anderen Beeinträchtigung.
Alex feiert am Probentag seinen zehnten Geburtstag und wirft das in die Runde. Er darf auf einem Stuhl Platz nehmen. Mitschüler heben ihn zehn Mal hoch. Der Chor singt dazu: Hoch soll er leben, zehn Mal hoch. Den Lehrern und Erziehern gelingt es, unter anderem mit Spontanität sehr gut die Rasselbande im Zaum zu halten – ohne ein böses Wort.
Der Chor verfügt über ein großes Repertoire. Die Kinderlieder der Anfangszeit wurden von Hits der Gegenwart abgelöst. Darunter sind auch Lieder, die zum Nachdenken anregen sollen. „Vier Leben“ von Bosse und „Wie schön Du bist“ von Sarah Connor zum Beispiel. Da werden manche Augen der Zuhörer nass.
„Mehr als 20 Lieder, ein Querschnitt aus den vergangenen Jahren werden am 19.Oktober zu hören sein“, sagt Manuela Kappes. Etwa zweieinhalb Stunden wird der Chor auf der Bühne stehen. Das ist auch psychisch ein Kraftakt, der den Mitwirkenden aber kaum anzumerken ist. Dazu ist die Freude, auch schon bei den Proben, viel zu groß.
Manuela Kappes nimmt sie mit. Die zehnjährige Luisa gehört zu Soulsängern und wird die Konzertbesucher zusammen mit Kappes begrüßen. In etwa so: „Die Zuhörer sind nur wegen mir gekommen“, sagt Kappes. „Sie sind wegen uns gekommen. Wir sind doch ein Chor“, wird Luisa entgegnen.
Die Altersspanne im Chor ist groß. Sie reicht von sieben bis fast 20. Benno ist 18 Jahre. Ist es nicht peinlich, mit den Kleinen zu singen? „Es wäre nicht fair, es nicht zu tun“, sagt er. Nicht erst da nehmen die Worte von Schulleiter Holger Schäfer mit Taten Gestalt an: „Das soziale Miteinander spielt bei uns eine große Rolle.“
Das Jubiläumskonzert (mit Lightshow) beginnt um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr). Karten für zwölf Euro gibt es im Schulsekretariat, Telefon 06531/9719210. Der Eintritt berechtigt auch zum Besuch (mit Essen und Trinken) der After-Show-Party.