Dorfentwicklung

Zum Artikel "Bruchbude Kulturdenkmal” (TV vom 18. Mai) schreibt diese Leserin:

Im Ortskern von Monzel, der leider durch nicht angepasste Neubauten schon stark beeinträchtigt ist, steht in einer Seitengasse der Moselstraße ein noch gut erhaltenes Exemplar eines Trierer Einhauses, bei dem Wohnhaus, Scheune, Stall in einer Reihe nebeneinander gebaut wurden. Dieser Bauernhaustyp ist charakteristisch für ein Gebiet, das von Lothringen über das Saarland, den Moselraum bis in die Westeifel reicht, während in der Osteifel schon das fränkische Gehöft vorherrscht. Das Monzeler Beispiel stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Wohnhaus ist ein weiß verputzter Bruchsteinbau mit rechteckigen roten Sandstein-Fenstergewänden. Der Eingang liegt symmetrisch in der Mitte der fünf Fensterachsen mit einer kunstvoll profilierten Sandsteintürrahmung. Das Scheunentor dagegen wird mit einem mächtigen Sandstein-Rundbogen mit Keilstein abgeschlossen. In der Scheune befindet sich der Eingang zum Weinkeller. Die Jahreszahl "1815” auf dem Türsturz stammt sicherlich von einem späteren Umbau. Der Kern des Hauses ist älter, denn im Innern soll in der Wand zwischen Küche und Wohnstube noch eine Takenheizungsanlage vorhanden sein, eine Sandsteinkaminwand vor ehemals offener Feuerstelle. Das ist eine Bauweise, die nur für unsere Region typisch ist und die leider beim späteren Einbau eines Küchenherdes oftmals zerschlagen wurde. Dieses äußerlich gut erhaltene Bauern- und Winzerhaus ist ein Schmuckstück für das Dorf, ein Kulturdenkmal, auf das Gemeinde und Eigentümer stolz sein können und das zu pflegen und für die Nachwelt zu erhalten Aufgabe und Freude wäre. Unverständlich bleibt, dass im TV-Artikel ein Abbruch gewünscht wird, ein klarer Verstoß gegen die Gesetze des Denkmalschutzes, nachdem vorher in mehreren Zitaten sogar den Vertretern der Generaldirektion Kulturelles Erbe Unfähigkeit und Unwissen vorgehalten wurde. Dr. Elisabeth von den Hoff, Wittlich

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