Dorfmoderation in Mülheim startet im Herbst

Mülheim · Im Herbst soll die Mülheimer Dorfmoderation anlaufen. Engagierte Bürger können sich dann mit ihren Ideen für eine weitere positive Entwicklung der Gemeinde einbringen.

 Schmucke Häuserzeilen wie diese wünscht sich jede Gemeinde. Doch für eine beständige positive Entwicklung eines Ortes braucht es mehr. Bei der Dorfmoderation können Bürger ihre Ideen einbringen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Schmucke Häuserzeilen wie diese wünscht sich jede Gemeinde. Doch für eine beständige positive Entwicklung eines Ortes braucht es mehr. Bei der Dorfmoderation können Bürger ihre Ideen einbringen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mülheim. Die Weichen für die geplante Dorfmoderation sind gestellt. Das Mainzer Innenministerium hat einen Förderantrag der Gemeinde bewilligt. Für die voraussichtlich rund 20 000 Euro teure "Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit" fließen 11 757 Euro Zuschuss aus dem Dorferneuerungsprogramm.
Die Zusage bringt Mülheim auch in Sachen Dorfentwicklung weiter voran. Wie berichtet stellte die Gemeinde erst kürzlich ihr Integriertes Klimaschutzkonzept vor. Es zielt ebenfalls darauf ab, Mülheim zu entwickeln und den Bürgern, deren Vorstellungen miteinbezogen werden, Orientierungshilfen anzubieten. Allerdings liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Energie. Durch Einsparungen und alternative Energiequellen wie Wind oder nachwachsende Rohstoffe soll Mülheim bis 2050 von Öl oder Gas unabhängig sein .
Die parallel dazu angestoßene Dorfmoderation ergänzt diese ambitionierten Bemühungen. Anlaufen soll das auf Bürgerbeteiligung basierende Vorhaben im Herbst. In thematischen Arbeitskreisen sollen dann umsetzbare Ideen entwickelt werden. Begleitet wird der Prozess von einem Planungsbüro. Ortsbürgermeister Friedhelm Leimbrock hofft, dass ein jüngerer Moderator beraten wird. Dann seien sicher auch jüngere Leute eher bereit, sich zu beteiligen: "Wir machen das ja für die Zukunftsfähigkeit." Als wesentliche Ziele der Dorfmoderation nennt er, die Lebensverhältnisse zu optimieren und den dörflichen Charakter zu erhalten (siehe Hintergrund). Laut Leimbrock gilt es zum einen, den ständigen Nachfragen nach Wohnraum und Bauland Rechnung zu tragen. Angesichts der demografischen Entwicklung müsse aber auch der Grundsatz "Innen- vor Außenentwicklung" berücksichtigt werden. Die Gemeinde wolle daher beispielsweise "drohende Leerstände abfangen". Hilfreich bei der Umsetzung von Projekten, die im Zuge der Dorfmoderation entwickelten werden, dürfte die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sein, was Mülheim für 2014 anstrebt. Damit verbunden sind zwar nicht unbedingt höhere Zuschüsse, aber eine bevorzugte Berücksichtung entsprechender Anträge.
Extra

Die Infrastruktur der gut 1000 Bürger zählenden Gemeinde ist gut. Kindertagesstätte, Grundschule sowie Geschäfte und Industriebetriebe, Hotels und Restaurants, Ärzte und Apotheke tragen dazu bei. Das Miteinander fördern Ortsvereine und Interessengemeinschaften. Junge Familien fühlen sich ebenso wohl wie Senioren. Davon zeugen Auszeichnungen wie die auf Kreisebene für den Kultur- und Förderverein. urs

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