Dorfmoderation trägt erste Früchte

Ürzig · Im Rahmen der Dorfmoderation haben sich Ürziger Bürger nicht nur wie berichtet mit Alternativen für die künftige Nutzung der leerstehenden Schule beschäftigt. Bei mehreren Treffen kristallisierte sich eine Vielzahl von Anregungen heraus, von denen einige bereits aufgegriffen oder sogar schon umgesetzt wurden.

 Mehr als 100 Ürziger kamen zur Abschlussveranstaltung, in der Dorfmoderatoren des Bopparder Büros Stadt-Land-plus die Ideen von Bürgern vorstellten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mehr als 100 Ürziger kamen zur Abschlussveranstaltung, in der Dorfmoderatoren des Bopparder Büros Stadt-Land-plus die Ideen von Bürgern vorstellten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ürzig. Die Diskussion um die Zukunft der verwaisten Ürziger Schule hat die eigentliche "Abschlussveranstaltung Dorfmoderation" in den Hintergrund gedrängt. Dabei hatten sich engagierte Bürger in mehreren Sitzungen mit unterschiedlichsten Themen beschäftigt. Dass einigen ihrer Ideen inzwischen Taten gefolgt sind, zeigt, dass Dorfmoderation sehr viel mehr ist als Gespräche und Theorie. Das Bopparder Büro Stadt-Land-plus, das die Gespräche begleitete, hob in der von mehr als 100 Bürgern besuchten Präsentation ein Beispiel besonders hervor: die auf der Ürziger Höhe eingerichtete Verkehrsinsel, die mehr als zwei Meter breite Lastwagen über Umgehungen leitet. Diese Änderung sei das Ergebnis der Gespräche in den Arbeitskreisen, betonte Ortsbürgermeister Arno Simon. Die gleiche Gruppe beschäftigte sich zudem mit Ortsbild, Leerständen und Freiflächen. Themen waren unter anderem die Parkplatznot im Ort oder dass Autofahrer vermehrt über "Schleichwege" fahren. Eine Erfolgsmeldung in Sachen Ortsbild ergab sich eher zufällig. Denn eines der in Arbeitskreissitzungen als Negativbeispiel genannten Häuser hat seit drei Wochen einen neuen Eigentümer, der dort investieren will. Ebenfalls angeregt wurde, den Wohnmobilstellplatz und das Tankstellengelände umzugestalten und einen Dorfplatz anzulegen. Der Ürziger Nachwuchs wünscht sich mehr Spielmöglichkeiten im Ort und gemeinsame Aktionen sowie bessere Busverbindungen und sicherere Ortsstraßen. Außerdem regten Jugendliche an, zu Gemeinderatssitzungen eingeladen und so mehr in die Entwicklung des Dorfes mit einbezogen zu werden.
Ein weiterer Schwerpunkt in den Arbeitskreisgesprächen war das Thema Wander- und Radwege. Besonders am Herzen liegt den Bürgern ein Anschluss an das Radwegenetz Wittlich und damit an den Mosel-Maare-Radweg. Allerdings wird das kaum kurzfristig realisiert werden können, weil derzeit auf der Ürziger Höhe Abschnitte der B 50neu gebaut werden. Radfahrer müssen momentan größere Umwege nach Wittlich in Kauf nehmen. Die Gemeinde habe aber bereits Nachbargemeinden kontaktiert, versicherte Simon. Denn den Arbeitskreismitgliedern sei es sehr wichtig, das Rad- und Wanderwegenetz zu verbessern. Auch der Gemeinderat werde sich demnächst damit beschäftigen. Ein Ergebnis des Arbeitskreises Tourismus und Gastronomie ist ein regelmäßiger Stammtisch von Hoteliers und Zimmervermietern. Einige haben sich bereits getroffen. Die Gruppe Dorfgemeinschaft, Vereine, Kommunikation und Versorgung regte einen "Dialog der Vereine" an sowie mehr Entwicklung und weniger Feste. Ihrer Meinung nach gibt es ein Überangebot, obschon ein Fest fehle: eines nur für Ürziger.

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