Neue „Suprema“ von Dr. Oetker Geschmackstest: „Nie dagewesene Tiefkühlpizza-Qualität“ oder Reinfall?
Wittlich/Bielefeld/Neapel · Dr. Oetker produziert in Wittlich neuerdings die Premium-Tiefkühlpizza „Suprema“ und verspricht ein Geschmackserlebnis wie beim Italiener. Die Meinungen unserer Tester zur neuen Pizza gehen jedoch auseinander.
Seit September erweitert die Suprema das Pizza-Angebot des Lebensmittelherstellers Dr. Oetker. Das neue Premium-Produkt wird am Standort Wittlich produziert. Die Suprema-Sorten Margherita, Salame Romano und Calabrese & 'Nduja Tipo bieten laut Hersteller eine „nie dagewesene Tiefkühlpizza-Premium-Qualität“ sowie „Premium-Genuss“. Die Geschmäcker begeistern soll die neue Pizza insbesondere dank der „authentischen und einzigartigen“ Teigkultur, für deren Entwicklung sich die Oetker-Teigmeister extra „auf eine Reise nach Neapel begeben“ haben.
Auch mit den „hochwertigen Toppings – von traditionell bis experimentierfreudig“ will Oetker mit der Suprema im Premium-Segment neue Maßstäbe setzen. Doch landet mit der „Suprema“ wirklich Bella Italia auf dem Teller oder schmeckt die neue Pizza aus dem Hause Oetker doch nur wie eine gewöhnliche Tiefkühlpizza? Zehn sach- und fachkundige Testesser vom Medienhaus Trierischer Volksfreund haben die Herausforderung angenommen und die neue Suprema einem ehrlichen und knallharten Geschmackstest unterzogen. So schmeckt die neue Premium-Pizza aus dem Hause Oetker unseren Testessern:
Der Teig der neuen Premium-Tiefkühlpizza Suprema
Was sich zu allen drei Varianten sagen lässt: Der Teig der Suprema kommt bei den zehn Testessern ziemlich gut an. „Was die Pizza von vielen anderen vor allem unterscheidet, das ist die Teig-Textur. Die Mitte ist sehr dünn, weder zu weich, noch zu hart. Der Rand ist super knusprig und gleichzeitig locker und luftig. Einziger Minuspunkt ist die an manchen Stellen zu starke Bräunung“, lautet das Fazit einer Testesserin.
Der „außen knusprige, leichte und innen fluffige Rand“, wie ihn ein anderer Testesser beschreibt, kann durch die Bank punkten. Und auf den ersten Blick kann man der Suprema, wenn sie aus dem Ofen kommt, wirklich nicht ansehen, ob sie ein Industrieprodukt ist oder von Hand geknetet und geformt wurde.
Das umfängliche Fazit eines Testessers zum Pizzaboden der Suprema fällt wie folgt aus: „Ich stelle die drei getesteten Pizzen bewusst in den direkten Vergleich mit einer klassischen Tiefkühlpizza, da meiner Meinung nach nur dieser direkte Vergleich gerecht ist. Was für alle drei gleichermaßen gilt, ist der wirklich sehr gelungene Pizzaboden. Der Rand der Pizza sieht aus, als käme sie aus dem Holzofen. Der Pizzaboden ist außen knusprig und innen fluffig-weich. Er schmeckt nicht wie ein typischer Fertigboden und kommt einer handgemachten Pizza beim Italiener sehr, sehr nah. Für mich perfekt gelungen.“
Die Margherita: Wie bei fast allen Pizzasortimenten darf die Sorte Margherita mit „Mozzarella und edlem Grana Padano DOP“ als Klassiker auch nicht im Suprema-Sortiment fehlen. Wie kommt sie im Test an? „Die Tomatensauce ist bei allen Sorten sehr fruchtig. Die Sorte Margherita bringt eine ordentliche Portion Käse mit und profitiert von dem dünnen Teig, dank dem der Belag geschmacklich besser zur Geltung kommt“, resümiert eine unserer Testesserinnen. Laut Oetker bieten alle drei Pizzen eine „Sauce mit passierten Tomaten aus der Region Emilia Romagna“, die mit einer Prise Meersalz abgestimmt ist – und diese scheint den Geschmack der TV-Pizzaexperten zu treffen: „Dr. Oetkers Suprema-Pizza punktet mit ihrem leichten, fluffigen Rand und einer erfrischend fruchtigen Tomatensoße“, ist in der Kritik eines Kollegen zu lesen.
Ein anderer Testesser beschreibt sein Geschmackserlebnis mit der Margherita wie folgt: „Die Margherita überzeugt mit einer fruchtigen Tomatensauce und einem authentischen süditalienischen Geschmack. Aber das eigentliche Highlight dieser Pizza ist der Teig, der am Rand schön knusprig leicht schmeckt und ansonsten so dünn ist, wie es sich für eine Pizza gehört. Eine sehr italienische Pizza, fast so wie sie in Apulien serviert wird.“
Eine weitere Meinung aus der Test-Redaktion: „Die Margherita kommt einer traditionellen Pizza aus dem Steinofen sehr nah: Pizzarand und Würze der Tomatensauce sind gelungen. Sie eignet sich auch gut als Grundbasis zur weiteren individuellen Belegung.“ Der Klassiker kann nur eine Testteilnehmerin nicht in allen Punkten überzeugen: „Margherita: Eine Sorte, die wohl nie in einer neuen Produktlinie fehlen darf. Die Pizza glänzt vor allem mit ihrer aromatischen Tomatensoße und dem leckeren Boden. Dennoch ist der Preis von 5,49 Euro doch recht hoch für eine simple Pizza Margherita.“ Trotz der Kritik am Preis, den eine Probandin formuliert, bleibt festzuhalten, dass die Margherita geschmacklich bei allen zehn Testessern punkten kann.
Die Salame Romano: Ein anderer Klassiker aus dem Sortiment, die Sorte ‚Salame Romano‘, bekommt nicht ganz so viele Bestnoten: „Die Salami auf der ‚Salame Romano‘ duftet schön würzig, der Tiefkühlgeschmack lässt sich aber nicht ganz verleugnen. Der goldgelbe Käse bringt aber eine schöne Farbe ins Spiel“, hat sich eine unserer Testesserinnen dazu notiert. Die Salame Romano sei auch aus dem außergewöhnlich knusprig-luftigem Teig gefertigt, meint ein anderer Kollege. „Die Tomatensauce überzeugt auch. Allerdings könnte die Salami etwas würziger sein“, so sein Fazit. „Geschmacklich ebenfalls gut, allerdings erinnert sie mich sehr stark an die Pizza Tradizionale, lediglich der Boden war bei der Suprema dünner“, lautet ein weiteres Urteil aus der Test-Redaktion.
Wie schmeckt es eigentlich der Praktikantin? „Auch lecker, allerdings besteht für mich kaum ein Unterschied zur Dr. Oetker Ofenfrische Salami.“ Und der Volontärin? „Obwohl Dr. Oetker auch hier nicht viel falsch machen konnte, ist diese Sorte irgendwie enttäuschend. Die ‚köstliche Salami nach Spianata Romana Art‘, wie es auf der Webseite heißt, schmeckt leider wie jede herkömmliche Salami einer Tiefkühl-Pizza.“ Die Variante Salami schmeckt den meisten Testessern also nicht wirklich so, wie man sie aus Italien kennt und liebt und damit leider auch nicht wirklich suprema.
Calabrese & 'Nduja Tipo: Als besonderes Highlight des Testlaufs freuten sich die Kollegen auf die Sorte „Calabrese & 'Nduja Tipo“. Laut Pizzahersteller ist sie „neben Calabrese-Salami mit würziger Wurst nach Art der 'Nduja belegt. Für das gewisse Etwas sorgen Paprikawürfel und Chili-Honig“. Die Volontärin ist begeistert: „Im Vergleich zu den beiden anderen Sorten wurde sich hier sogar ein bisschen was getraut, was diese Pizza geschmacklich direkt zum Favoriten macht. Eine positive Überraschung ist der Chili-Honig, der die Würze der Pizza gut abrundet.“
Die Praktikantin vergibt Bestnoten: „Die Pizza war mein Favorit. Sie ist mal etwas anderes: würzig, aber nicht zu scharf und ein bisschen süßlich. Von den Sorten auf jeden Fall die ‚Spannendste’.“ Das Fazit erfahrener Lokalredakteure fällt nicht großartig anders aus: „Feurig und eigensinnig kommt die Calabrese & Ndjua Tipo daher. Das ist eine Pizza für Genießer, die nach neuen Geschmackserlebnissen suchen.“
Für einen anderen Kollegen „hebt sich die Variante ‚Calabrese & 'Nduja‘ mit ihrem besonders würzigen Geschmackserlebnis von den anderen beiden Sorten ab“. Eine Kollegin fasst ihr Geschmackserlebnis zu dieser Sorte wie folgt zusammen: „Eine leichte Schärfe bringt die ‚Calabrese & 'Nduja Tipo‘ mit. Die kleinen Salamischeiben sehen appetitlich aus und lassen sich auch angenehmer essen als die sonst oft größeren Scheiben. Die Schärfe ist nicht zu stark und trifft auf eine leichte Süße in der Tomatensauce. Dank der Tomatenstücke ist diese Pizza noch etwas fruchtiger als die anderen beiden Sorten.“ Das klingt nach Testsieger.
Fazit: Die Testesser sind sich einig: Dr. Oetker ist mit der Suprema eine sehr gute Pizza gelungen, die im Segment Tiefkühlpizza begeistern kann. Nur könnten es neben den drei aktuellen Varianten ruhig ein paar mehr sein.
Die Suprema soll laut Hersteller in Kürze flächendeckend bei den meisten Lebensmittelhändlern verfügbar sein, zum Beispiel Edeka, Globus, Kaufland, Rewe und Wasgau. Aktuell befindet sich die Distribution noch im Aufbau.