Drei Anlässe für ein großes Fest

Kleinich · Ein ungewöhnliches Jubiläum haben die Bürger der acht Dörfer der Gemeinde Kleinich gefeiert. Vor 450 Jahren hat im Kirchspiel der erste Schulmeister seinen Dienst angetreten. Im Rahmen des Festes wurde zudem der neue Schulleiter begrüßt sowie der Anbau der Schule eingeweiht.

 Zur Feier „450 Jahre Schule in Kleinich“ heißen die Schüler der acht Dörfer der Gemeinde – im Bild Viertklässler der Grundschule – ihren neuen Schulleiter willkommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Zur Feier „450 Jahre Schule in Kleinich“ heißen die Schüler der acht Dörfer der Gemeinde – im Bild Viertklässler der Grundschule – ihren neuen Schulleiter willkommen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Kleinich. Die acht Dörfer des Kirchspiels Kleinich haben vor 450 Jahren ihren ersten Schulmeister eingestellt, was sie am Wochenende gebührend feierten. Das bedeutsame Geschehen um das Jahr 1560 ist das Ergebnis der Einführung der Reformation durch Herzog Friedrich II. von Simmern-Pfalz. Das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken war 1592 mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht weltweit Vorreiter. Im Rahmen der Feier haben Kleinicher Schüler diese denkwürdigen Ereignisse, beginnend mit Luther und dessen Freund Phillip Melanchthon, in drei Szenen Revue passieren lassen. Die Texte schrieb Pfarrer Stefan Haastert in Anlehnung an die von seinem Kollegen Erik Zimmermann verfasste und 2009 erschienene Dorfchronik "Das Kirchspiel Kleinich". Das Werk belegt laut Haastert die enge Verbindung von Kirche und Schule in Kleinich. So waren die Lehrer des Kirchspiels, der heutigen "Evangelischen Christus Kirchengemeinde Kleinich", bis ins 20. Jahrhundert auch Küster, Glöckner und Organisten.
Regierungsschuldirektor Gotthard Schölzel freute sich, dass heute ein "junges, engagiertes Kollegium" in der vor 450 Jahren begründeten Schule unterrichtet. Allen voran der im Rahmen der Feier formell begrüßte neue Schulleiter Fabian Kipp. Er hat vor Jahren selbst in Kleinich die Schulbank gedrückt. Kipp machte deutlich, was ihm als Rektor wichtig ist. Schule könne nur gelingen, wenn sich alle wohlfühlten und gut lernen könnten.
Die lustige und mit sichtlich viel Spaß vorgetragene Aufführung von Viertklässlern ließ erkennen, dass der neue Schulleiter bei den Schülern gut ankommt. Ulf Hangert, Bürgermeister der VG Bernkastel-Kues, sagte, Schule sei heute mehr denn je ein wichtiges "Institut der Kindheit", das es zu bewahren gelte.
Nach der Feier stand die Einweihung des Grundschulanbaus auf dem Programm. Anschließend konnten sich die Kinder beim Spielfest mit Ponyreiten und Kinderschminken austoben, während es die Erwachsenen zur Ausstellung "Schule früher" zog. Eingestimmt auf das Fest hatte ein gemeinsamer Gottesdienst von Kirchengemeinde, Kirchenkreis, Kindergarten und Grundschule mit anschließendem Festzug durch das Dorf. urs

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