Drei neue Ausstellungen in sechs Monaten

Wittlich · Nach rund 20 Jahren ist nun eine neu konzipierte Dauerausstellung mit Werken von Georg Meistermann in Wittlich zu sehen. Gezeigt werden auch bisher nicht ausgestellte Bilder. Zudem trifft moderne Informationstechnik auf circa 60 Jahre alte Kirchenfensterentwürfe.

Wittlich. Viele Wittlicher sind im wahrsten Sinne des Wortes mit Werken von Georg Meistermann groß geworden. 1949 entwarf er beispielsweise Kirchenfenster für die Pfarrkirche St. Markus. Sie befinden sich heute noch dort. Und auch Besucher der Meistermann-Dauerausstellung im Alten Rathaus konnten sich rund 20 Jahre lang darauf verlassen, dass die bekannten Werke an bekannter Stelle zu finden sind. Das ist nun anders.
"Es war an der Zeit, etwas Neues zu zeigen", sagt Kulturamtschefin Elke Scheid. Beispielsweise einen Gestaltungsentwurf für ein St.-Markus-Kirchenfenster im Format 1 zu 1. Der ist so groß, dass er gar nicht komplett gezeigt werden kann. Und er befand sich in einem so schlechten Zustand, dass er mit hohem finanziellen Aufwand restauriert werden musste. 75 000 Euro haben Stadt und Stiftung Stadt Wittlich in die neue Ausstellung sowie die Jubiläumsausstellung und in Restaurierungen investiert.
Wie diese Restaurierung vonstattengegangen ist, kann sich der Besucher ebenfalls ansehen. Das ist ganz im Sinn von Dr. Caroline Theresia Real, die die neue Dauerschau konzipiert hat. Es ging ihr offensichtlich darum, mehr zu zeigen als nur Bilder.
Fritz Quant ab März


Um dieses Mehr ermöglichen zu können, werden die Werke des 1911 geborenen und 1990 gestorbenen Künstlers mit Technik des 21. Jahrhunderts ergänzt. Sogenannte QR-Codes (siehe Extra) ermöglichen den Abruf zusätzlicher Informationen auf Mobilfunkgeräten.
Doch nicht nur das Erdgeschoss des Gebäudes wurde umgestaltet, um so wieder mehr Menschen ins Museum zu locken. Die mehrere Monate dauernde Jubiläumsausstellung für Georg Meistermann lockte schließlich gerade einmal 1622 Menschen ins Alte Rathaus.
Nach der Eröffnung der Meistermann-Dauerausstellung im Oktober wird am 4. November erneut gefeiert. Ab dann sind Fotografien von Gerhard Vormwald zu sehen (der TV berichtete).
Voraussichtlich im März widmet sich die städtische Galerie im Alten Rathaus Fritz Quant. Auch er begleitet viele Wittlicher seit vielen Jahren. Der Maler und Graphiker lebte von 1888 bis 1933, gestaltete einst die Außenfassade des Rathauses und hat die ausladende und historisierende Ausstattung des Sitzungssaals entworfen. Was liegt da näher, als zu seinem 125. Geburtstag im kommenden Jahr Werke aus dem Bestand des städtischen Museums Trier zu zeigen, die in den vergangenen Jahren nicht zu sehen waren?
Zu sehen sind die Ausstellungen dienstags bis freitags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr.
Extra

Der QR-Code (englisch für Quick Response, "schnelle Antwort") besteht aus einem Quadrat mit schwarzen und weißen Punkten. Mit entsprechend ausgerüsteten Mobiltelefonen können Bilder der Codes aufgenommen werden, die von den Telefonen decodiert werden können. Als Ergebnis erscheinen Texte auf den Schirmen. har

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