Dritter Anlauf vor Gericht

Wittlich · Ein 41-jähriger Mann aus Wittlich steht heute vor dem Amtsgericht, weil er einen Fremden um Geld erpresst und ihm mit dem Tod gedroht haben soll. Die erste Verhandlung musste abgebrochen werden, weil der Angeklagte betrunken erschien. Heute liegt ein psychiatrisches Gutachten zu seiner Schuldfähigkeit vor.

Wittlich. Bereits zwei Mal musste der Prozess vor dem Amtsgericht vertagt werden: Zum Auftakt im Oktober tauchte der Angeklagte mit 1,9 Promille auf. Bei der zweiten Verhandlung im November entschied das Gericht, vor der weiteren Beweisaufnahme zunächst die Schuldfähigkeit des 41-Jährigen anhand eines Gutachtens überprüfen zu lassen (der TV berichtete).Sein Bewährungshelfer hatte bestätigt, dass der Angeklagte ein Alkoholproblem habe. Wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ist er bereits vorbestraft. Jetzt geht es um mutmaßliche räuberische Erpressung, Bedrohung und Nötigung - und auch hier soll der Mann betrunken gewesen sein. Die Vorwürfe: Der Mann soll im Februar 2013 bei einem Wildfremden an der Tür geklingelt und von ihm 20 000 Euro gefordert haben. Er soll dann in dessen Wohnung eingedrungen sein und ihm auch mit dem Tod gedroht haben. 2000 Euro oder Zigaretten

Als sein Opfer ihm versicherte, so viel Geld nicht zu haben, soll er seine Forderung zunächst auf 2000 Euro reduziert und anschließend verlangt haben, dass er ihm zwei Stangen Zigaretten abkaufe. Erst nach zwei Stunden soll der Mann die Wohnung verlassen haben - ohne Beute.Das Opfer hatte bei seiner Aussage vor Gericht angegeben, heute noch unter Angstzuständen zu leiden. Der Angeklagte sagte jedoch aus, er könne sich weder an das Geschehen erinnern noch erkenne er den Mann wieder, den er angeblich bedroht haben soll.Heute nimmt er ein drittes Mal auf der Anklagebank Platz. Nun liegt auch das psychiatrische Gutachten vor. Das Gericht wird auf dieser Grundlage entscheiden, ob der Angeklagte überhaupt schuldfähig und wie er im Falle einer Verurteilung unterzubringen ist.Weitere Gerichtsberichte gibt es im Internet untervolksfreund.de/gericht

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