Durchgangsverkehr soll draußen bleiben

Wittlich · Der schnelle Weg durch Wittlich ist verbaut: Mit einer Teilsperrung der Kurfürstenstraße zwischen dem Einkaufszentrum Schlossgalerie und dem Fürstenhof soll der Durchgangsverkehr ab sofort gezwungen werden, sich neue Wege zu suchen. Bis zum Freitag, 11. November, will die Stadt Wittlich testen, ob und wie das funktioniert.

Wittlich. Barrieren auf der Straße und dem Parkplatz, Schilder, neue Markierungen und ein Parkplatz, der zur Not zulässt, eine Sackgasse zu umkurven: Das sind die Zutaten für Wittlichs Verkehrsversuch, der bereits am heutigen Samstag, 1. Oktober, beginnt. Zunächst war der 4. Oktober als Starttermin angekündigt worden.
Es geht genaugenommen eher um einen Sperrungsversuch: Die mehr als 12 000 Fahrzeuge, die täglich zwischen Einkaufszentrum und Fürstenhof durch die Kurfürstenstraße rollen, sind zu viel. Um ihre Zahl in etwa zu halbieren, halbiert die Stadt die Hauptverkehrsader auf einem Teilstück: Die Kurfürstenstraße wird dort zur Sackgasse auf Zeit: Von beiden Seiten kann man entweder noch zum Parkdeck der Schlossgalerie oder zum Parkplatz Oberstadt gelangen.
Alles andere ist tabu - wenn auch nicht ganz: Wer unbedingt "durchfahren" will, kann das schaffen. Prinzipiell ist es möglich, die halbseitigen Straßensperrungen über den Parkplatz Oberstadt zu umkurven. Allerdings nicht auf dem kürzesten Weg.
Unattraktive Ausweichmanöver


Die Stadt will diese Ausweichmöglichkeit so unattraktiv wie möglich machen, nach dem Motto: Einmal zwischen den Parkplatzsuchern und Fußgängern herumgekurvt - und nie wieder (siehe Grafik).
Wohin der Durchgangsverkehr ab sofort ausweicht, weiß keiner genau. Die Menschen, die im angrenzenden Wohngebiet "Sehlemet" leben, befürchten, dass mancher die Straße vor ihrer Haustür als Abkürzung entdeckt. Deshalb gab es im Vorfeld der sechswöchigen Testphase Proteste, die Gründung einer Interessengemeinschaft "Verkehrsberuhigtes Wohngebiet Sehlemet" und eine Einwohnerversammlung (der TV berichtete). Gebracht hat das aus Sicht der Anwohner nicht viel: Der Versuchsablauf erfolgt, wie von Beginn an geplant. Aber es steht die Zusage der Stadtverwaltung: Wenn\'s zu schlimm wird, wird der Versuch abgebrochen. Außerdem werden die Versuchsergebnisse den Bürgern vorgestellt werden.
Zunächst soll der Test ruhig anlaufen. Deshalb wurde als Starttermin der Ferienbeginn gewählt. Bis Schulbus- und allgemeiner Schülerverkehr wieder einsetzen, soll sich alles schon ein wenig eingespielt haben. Dabei helfen Umleitungen: Laut Mitteilung der Stadtverwaltung wird der überregionale Verkehr ab dem Stadtrand "zu den Zielen Hasborn, Plein, Krankenhaus" über die B 49, die L 141 und andere Straßen geleitet werden.
Nicht getestet werden kann, welche Folgen die noch nicht fertiggestellte Ortsumgehung Wengerohr auf den Verkehrsfluss nach Wittlich und die Teilsperrung haben wird (der TV berichtete).
Generell hoffen die Planer, dass sich ihre Vision von einem verkehrsberuhigten Bereich in der derzeitigen Test-Sackgasse als alltagstauglich herausstellen wird. In sechs Wochen wissen sie mehr.

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