Durchwachsener Sommer, mäßiges Geschäft

TRABEN-TRARBACH. Das Hotel - und Gaststättengewerbe an der Mosel beklagt Umsatzeinbußen. Die schwache Konjunktur und ein nasser Sommer haben unter anderem mit dazu beigetragen. Auch die Hotels in Traben-Trarbach verzeichnen teilweise Rückgänge - offenbar aber weniger als Mitbewerber in anderen Orten.

 Im Parkhotel blieben in diesem Jahr allzu oft die Hotelzimmerschlüssel an der Rezeption hängen. Stefanie Lahm beklagt einen Umsatzrückgang, vor allem wegen der Bauarbeiten am Hochwasserschutz vor ihrem Haus.Foto: Winfried Simon

Im Parkhotel blieben in diesem Jahr allzu oft die Hotelzimmerschlüssel an der Rezeption hängen. Stefanie Lahm beklagt einen Umsatzrückgang, vor allem wegen der Bauarbeiten am Hochwasserschutz vor ihrem Haus.Foto: Winfried Simon

Dem Jahrhundertsommer 2003 folgte ein "normales" Jahr. Mal warm, mal trocken, mal nass, mal kühl - durchwachsen eben. Das spürten auch die Hoteliers der Region, die in diesem Jahr weit weniger Spontanurlauber begrüßen konnten als im vergangenen Jahr. Iris Gesser vom Central-Hotel in Traben (60 Betten): "Urlauber, die sich kurzfristig entscheiden, sind in diesem Jahr weitgehend ausgeblieben. Wenn am Mittwoch oder Donnerstag schlechtes Wetter vorausgesagt wurde, gab's regelmäßig Absagen." Von einem schwachen Juli und August berichtet auch Egbert Schenk, Direktor des 200 Betten-Hauses Moselschlösschen. Dafür seien aber, so Schenk, der Mai und Juni sehr stark, der September normal und der Oktober wiederum sehr gut gewesen. Schenk ist insgesamt zufrieden, zumal die Umsätze im Restaurant gestiegen seien. Schenk: "Wir haben vor allem mehr Privatveranstaltungen gehabt, als im Vorjahr." Auffallend sei, dass immer mehr Skandinavier die Mosel als Urlaubsland entdeckten.Flughafen Hahn bringt zusätzliche Gäste

Dem stimmt auch Georg Bauer vom Hotel Moseltor zu: "In Norwegen und Schweden ist ein großes Potential vorhanden." Nicht zuletzt durch den Flughafen Frankfurt-Hahn würden immer mehr Skandinavier den Weg an die Mosel oder den Rhein finden. Weniger erfreut ist Bauer, wie auch seine Kollegin Stefanie Lahm (Parkhotel), allerdings über die Großbaustelle direkt vor seiner Haustür, die ihm vor allem viele Tagesurlauber und Spontangäste vergraulen (siehe auch eigener Artikel auf dieser Seite). Eine leichten Zugewinn im Vergleich zum Vorjahr verbucht Klaus Holzschneider (Hotel Krone, 28 Doppelzimmer). Auch sein Haus profitiert sehr stark vom Zuwachs an ausländischen Gästen. Nicht nur der Hahn bringe zusätzliche Urlauber an die Mosel, auch die neue Autobahn von Wittlich nach Belgien/Holland sorge für eine schnelle und problemlose Verbindung. Matthias Ganter, Inhaber der beiden Hotels Bellevue (120 Betten) und Trabener Hof (50 Betten), freut sich, dass er nach dem sehr guten Jahr 2003 mit seinem Traumsommer in diesem Jahr das Ergebnis zumindest halten konnte. Doch man müsse sich schon sehr bemühen, wenn man erfolgreich sein wolle. Ganter: "Wir müssen noch mehr auf Qualität setzen." Wichtig sei heute die persönliche und herzliche Betreuung des Gastes. Ganter: "Der Preiskampf findet dort statt, wo nichts Besonderes da ist. Daher müssen wir stets das Besondere bieten." Zum Glück könne Traben-Trarbach mit einem sehr guten Angebot an Restaurants und Hotels aufwarten. Übereinstimmend stellen die Hoteliers fest, dass, vor allem bei den Deutschen, das Geld heute nicht mehr so locker sitzt wie in den Jahren zuvor. Eine gewisse Verunsicherung sei zu spüren. Andererseits gebe es aber heute sehr viele Menschen mit viel Zeit, denen es sehr gut geht.

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