Durchwachsenes Jahr für "Ute"

THALFANG. Verstärkte Medienpräsenz, neue Angebote bei Sport und Wellness und bessere Infrastruktur sind die Marschrichtung für 2004: Die Hunsrückregion um den Erbeskopf gewinnt kontinuierlich Fans für den Kurzurlaub.

Wer wissen will, was rund um Thalfang auf den Gast an Ferienfreuden zukommt, der muss es nicht mehr beim Anblick von Fotos und Anzeigen belassen. Neuerdings tritt Klaus Hepp als Verantwortlicher für die Beschneiungsanlage immer öfter vor die Kamera von Fernsehteams und erzählt sichtlich begeistert vom winterlichen Spaß, während im Hintergrund vergnügte Skifahrer und Rodler aller Altersstufen seine Worte glaubhaft untermauern. "Dank der Anlage konnten wir schon zwölf Tage eine gute Piste anbieten, ohne sie wäre es ein einziger gewesen", sagt Hepp und verweist auf eine immer größere Gästeschar aus dem Rheingraben, die in den Vorjahren noch nicht zum Erbeskopf kam. Die visuell attraktive Medienpräsenz wird auch im Sommer noch Wirkung haben, ist Daniel Fett vom Verkehrsamt Thalfang am Erbeskopf sicher: Bis dahin wird sich die Region als ideale Heimstatt für den Kurzurlaub in die Köpfe der potenziellen Gäste eingeprägt haben. "Die Anlage hat sich gelohnt", sagt er, "allein schon für unser Image." Auftrieb für die Urlaubsregion Thalfang am Erbeskopf, die ihren mit bislang 100 000 Zugriffen sehr gut angenommenen Internetauftritt "Ute24" nennt, gibt es jedoch nicht nur dank neuer Wintersportangebote. Der komplett ausgebuchte Sommer verzeichnete ein Plus bei den Gästezahlen von rund zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt allerdings ist die Bilanz durchwachsen: "Wir teilen den landesweiten Trend eines leichten Minus, da wegen der unglücklichen Ferienzeitregelungen und anderer Einzelfaktoren etwa bei den Reiseveranstaltern die Nachsaison nicht so gut lief wie üblich."Die Hälfte der Gäste sind Deutsche

Doch das Team von Klaus Hepp und Daniel Fett hält dagegen: Die Messe-Aktivitäten werden verstärkt, das Infomaterial ist moderner gestaltet als früher. Pressereisen, etwa für Journalisten aus Luxemburg, sind noch mehr Mittel der Wahl, um Multiplikatoren und letztlich Gäste anzulocken. Die kommen in größerer Zahl nicht nur aus dem "Ländchen": 70 Prozent der ausländischen Besucher finden wie gehabt aus den Niederlanden den Weg her, Belgier und Briten folgen. Die Hälfte aller Thalfang-Fans jedoch stammt aus Deutschland, besonders aus Nordrhein-Westfalen. Eines allerdings ist immer klar: Es geht nur um Kurzurlaube, die durchschnittliche Verweildauer beträgt fünf Tage. Vor allem Wellness und Gesundheit sind die Themen, die ältere Semester auch in der Vor- und Nachsaison anlocken, während zu den Ferienzeiten vor allem Familien ihr Urlaubsglück in Thalfang suchen. Kutschfahrten, Wandern, Radfahren und Nordic Walking sind - neben dem neuen Schwerpunkt Wintersport - der Stoff, aus dem die Ferienträume sind. Das Gesundheitszentrum und das Hunsrückhaus ziehen nach wie vor ein großes Gästepotenzial an. "Bessere Beschilderungen und neues Infomaterial wird diese Sportarten noch leichter machen", kündigt Fett an. Mit der mehrsprachigen Gästezeitung, die in Kooperation mit Hochwald, Idarwald und Ruwertal herausgegeben wird, sowie mit den "Hunsrücker Erlebnis-Streifzügen" geht die Ferienregion grenzüberschreitende Wege. Aussichtsreiche Vorgespräche gab es bereits mit dem Flughafen Hahn, um die dort eintreffenden Reisenden verstärkt auf das Urlaubsangebot in Thalfang aufmerksam zu machen. Ein wenig sei dabei jedoch die geografische Lage hinderlich, denn vom Hahn profitieren - abgesehen von den Fremdenverkehrsgemeinden an Rhein und Mosel - am ehesten die Anlieger. Kein Grund jedoch für Klagen, sondern für umso zielsicherere Bemühungen, auf Thalfang und den Erbeskopf aufmerksam zu machen.

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