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Nicht nur die Proben haben sehr viel früher als sonst begonnen. Auch die Vorarbeiten für das Stück "…vom Schinderhannes" sind bereits zeitig angelaufen. Denn die Aufführung eines historischen Werkes erfordert nicht nur besondere Sorgfalt beim Bühnenbild, sondern auch bei den Kostümen. Die Aktiven der "Volksbühne Abendrot" des Heimatvereins Monzelfeld haben sich daher noch engagierter als sonst an die Arbeit gemacht. Während auf der Malerleinwand ganze Straßenzüge Konturen annahmen, wurden für die Kostüme Leinenbetttücher mit Zwiebeln oder Rote Beete eingefärbt. Lediglich Monturen wie die Uniformen sind nicht handgenäht, sondern geliehen. Dafür hatte es die Theatercrew wenigsten mit den Schuhen einfacher: Denn zu Zeiten des Schinderhannes liefen die Armen ohnehin meist barfuß und für die Stiefel der Soldaten tun es aktuelle Modelle. Die fünf Aufführungen um den Räuberhauptmann Johannes Bückler verlangen den Akteuren aber auch in schauspielerischer Hinsicht einiges ab. Schließlich sind für ein ernstes Stück - Vorläufer waren vor Jahren "Cusanus" oder "Eberhard von Klausen" - schon andere Qualifikationen gefragt als für einen Schwank. Hinzu kommt, dass sich für das Stück in der Fassung von Dr. Armin Peter Faust, Idar-Obersteiner Gymnasiallehrer und promovierter Philosoph, insgesamt rund 40 Personen abwechselnd auf der Bühne tummeln. Die Suche nach zusätzlichen Darstellern hatte sich laut Regisseur Stefan Kritten daher ebenfalls als zeitintensiv erwiesen. "Es wurde lange gesucht - vor allem auch nach Kindern", räumt er ein. Dass letztlich dennoch lauter Monzelfelder auf der Bühne stehen, macht das im Dorf schlummernde riesige Potential an schauspielerischem Können deutlich. Eine Besonderheit des Faust-Stückes ist die Darstellung der Lebensbedingungen zur Zeit des Schinderhannes. Allerdings fließen auch Szenen aus Carl Zuckmayers Stück vom Schinderhannes mit ein: Das Anwerben von Soldaten und der preußische Exerzier-Drill. Das sei so ein Wunsch des Theaterteams gewesen, begründet Kritten. Als spannend dürfte sich aber auch die Sprache erweisen. Denn anders als sonst, wird nicht ausschließlich Dialekt gesprochen, sondern auch Hochdeutsch - gespickt mit dem einen oder anderen Brocken Französisch. Nach Ansicht des Regisseurs schlägt der Sprachen-Mix aber auch eine Brücke zu der damaligen Zeit, in der Französisch "en vogue" gewesen sei. Aufführungen in der Bürgerhalle:



Premiere Samstag, 22. November, 19 Uhr. Weitere Termine: Samstag und Sonntag, 29. und 30. November, je 19 Uhr sowie Samstag, 6. Dezember, 19 Uhr und Sonntag, 7. Dezember, 17 Uhr. Eintritt 7 Euro. Kartenvorverkauf Rudi und Maria Schommer, Telefon 06531/3536, täglich 18 bis 20 Uhr.

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