Ehemaliges Kloster: Hinter der Fassade von St. Paul in Wittlich tut sich was

Wittlich · Noch mehr Platz für pflegebedürftige Menschen entsteht im Ex-Missionshaus, dazu gibt es 60 zusätzliche Arbeitsplätze.

 Bald Pflegezentrum: Überm Portal im Rundturm liegt noch das Oratorium, darüber thront der namensgebende Heilige und unterm Dach wurden Kräuterbüschel getrocknet. Das war einmal. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bald Pflegezentrum: Überm Portal im Rundturm liegt noch das Oratorium, darüber thront der namensgebende Heilige und unterm Dach wurden Kräuterbüschel getrocknet. Das war einmal. TV-Foto: Klaus Kimmling

Es war einmal ein Kloster: Das imposante Gebäude, das einst die Steyler Missionare für ihre Zwecke in St. Paul bei Wittlich bauten, ist längst nur noch eine auffällige Fassade. Hinter dem mehr als viergeschossigen, gelben Bau mit dem riesigen Dachgeschoss und dem vorgelagerten Rundturm mit der Skulptur des namensgebenden Heiligen wurde längst nicht mehr gebetet, dafür umso mehr gearbeitet: Der Leerstand, der vor zehn Jahren von den Missionaren zusammen mit dem umliegenden Land nicht nur der Kirche verkauft wurde, hat schon diverse Planungen ausgestanden: Sterne-, Wellness-, Gesundheits-Hotel zum Beispiel.

Alles vom Tisch. So erklärte schon vor mehr als einem Jahr Thorsten Manikowski, unter anderem Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft St. Paul Wittlich und einer von drei Geschäftsführern der Seniorenresidenz St. Paul der Creatio Management- und Beratungsgesellschaft: "Wir hatten hier sozusagen fast jeden Hotelier aus Deutschland. Aber die Flure sind zu groß, die Zimmer zu klein. Und alles steht unter Denkmalschutz."

Und es gab neue Pläne: Palliativ- und Hospizpflege, eine gerontopsychiatrische Fachabteilung (für alte, psychisch kranke Menschen), Büros, Platz für Ergotherapie und Krankengymnastik.

Jetzt ist ein erster Schritt in diese Richtung gemacht. In einer Pressemitteilung der Creatio steht: "Im Dachgeschoss ansässig sind nun die Creatio Management- und Beratungsgesellschaft mbH, das Architekturbüro PFM GmbH sowie die Glima GmbH, welche einen Rund-um-Service im Bereich des Gebäudemanagements anbietet. Außerdem wird ab Sommer die hauseigene Fort- und Weiterbildungs-Akademie der Creatio Gruppe ebenfalls im Dachgeschoss untergebracht sein."

Währenddessen wird in den darunter liegenden Etagen noch gearbeitet. Auf drei der Geschosse will man beispielsweise in der gerontopsychiatrischen Fachabteilung Menschen mit psychischen Krankheiten im Alter wie Demenz oder Depression bei fehlenden körperlichen Gebrechen möglichst viel Selbstständigkeit ermöglichen.

Außerdem sollen palliative Pflege und Hospiz-Pflege in dem zentralen Gebäude angeboten werden. Man rechne mit 54 zusätzlichen Pflegeplätzen und wolle 60 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Weiterhin gehört zum Konzept im Erdgeschoss einen neuen, zentralen Eingang als Empfang für die Gesamtanlage mit Rezeption und Beratungsmöglichkeiten vom betreuten Wohnen bis zur Pflege zu bauen. Weiterhin soll dort noch Platz für weitere Büros und Praxisräume geschaffen werden.

Ein anderes angekündigtes Projekt der damals auf zwölf Millionen Euro geschätzten Gesamtinvestition ist abgeschlossen: Die Wiederbelebung des dahinter liegenden alten Missionshauses: Es ist seit Juni 2016 zu Restaurant mit Biergarten umfunktioniert und wird von der zur Creatio Dachgesellschaft gehörenden Lingas Gmbh betrieben. Der Caterer kümmert sich auch um die Verpflegung der drei zu Creatio gehörenden Seniorenheime.

Zu Creatio, dem größten regionalen Anbieter stationärer Pflegeeinrichtungen, gehören die Seniorenresidenzen St. Martin Schweich, St. Andreas Pölich und die Seniorenresidenz St. Paul Wittlich. Weiterhin gehören dazu das nun ins Dachgeschoss ziehende Architekturbüro PFM GmbH, die Glima GmbH (Gebäudemanagement) und Lingas (Catering). Bislang hatte die Creatio Management- und Beratungsgesellschaft ihren Sitz in Pölich. Weiter will die Creatio-Gruppe in eine neue Seniorenresidenz in Ehrang investieren.

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