Eifeltierheim startet Probebetrieb

Die ersten Katzen sind ins Eifeltierheim in Altrich eingezogen. Damit startet der Probebetrieb des noch nicht ganz fertigen Heims. Durch Eigenleistung, Spenden und ehrenamtliche Arbeit wurden die geschätzten Kosten für den Bau drastisch gesenkt.

Altrich. Mit fünf Katzen startete gestern der Probebetrieb im Altricher Tierheim. Noch muss an dem ehemaligen Schweinestall zwar Hand angelegt werden und noch ist die wichtige Quarantäne-Station nicht in Betrieb, doch für die ersten Gäste stehen zwei Räume bereit.Der schrittweise Start des Heims, das die große Lücke zwischen den überlasteten Tierheimen Trier und Mayen schließen soll, hat aber auch einen weiteren Grund: Leiter Rainer Kordel will sich mit seinem Team aus Ein-Euro-Jobbern langsam an die neuen Aufgaben rantasten. Einen großen Erfolg hat Kordel mit seinen Mitstreitern allerdings schon zu verbuchen: Die Kosten für den Innenausbau, die auf 130 000 Euro geschätzt wurden, konnten auf 25 000 Euro verringert werden. Kordel erklärt: "Wir haben alles selber gemacht mit ehrenamtlichen Kräften und den Ein-Euro-Jobbern." Zudem haben viele Menschen und Unternehmen wie zuletzt der Fressnapf oder die Sparda-Bank das Heim mit Geld- und Sach-Spenden unterstützt. Der Beginn des Probebetriebs ist für Kordel und seine Helfer Anlass, allen Unterstützern zu danken.Das Selber-Machen ist auch der Grund dafür, dass sich der offizielle Eröffnungstermin des Heims immer wieder verzögert. Als neuer Termin wird Frühjahr 2008 anvisiert.An die 45 Katzen können dann im Heim einziehen. Es sollen aber auch Kleinsäuger, Vögel und Reptilien beherbergt werden. Hunde werden aufgrund von Lärmschutzbestimmungen nicht aufgenommen. Bei ihrer Vermittlung und der sonstiger Tiere sind die Tierheimleute aber gerne behilflich.Beim Eifeltierheim arbeiten die beiden gemeinnützigen Organisationen Förderverein Eifeltierheim und die "LA Lernen und Arbeiten", die Benachteiligte in den Arbeitskreis integriert, zusammen. Bis zu 15 Leuten sollen im Heim beschäftigt werden. Der Förderverein Eifeltierheim, der deckungsgleich ist mit der privaten Tierhilfe Daun-Wittlich, kümmert sich neben der Förderung des Tierheims um die Versorgung und Vermittlung herrenloser Katzen sowie um die Kastration verwilderter Katzen. Er will die Verelendung der Tiere, die sich ohne Kastration explosionsartig vermehren, verhindern. Laut der Vereinsvorsitzenden Anke Zimmer haben die Tierfreunde, die nur aktiv werden, wenn große Katzenbestände gemeldet werden, im vergangenen Jahr 800 verwilderte Tiere eingefangen, kastrieren lassen und wieder ausgesetzt. 200 Katzen wurden zudem vermittelt. Auch in Zukunft braucht der Verein zusätzlich zum Heim Pflegestellen, also Menschen, die eine Katze bis zur Vermittlung bei sich aufnehmen. Kosten dafür werden ersetzt. Wer im Kreis Bernkastel-Wittlich bereit ist, eine Katze vorübergehend zu pflegen, melde sich bei Silvia Schmitt, Telefon 06571/29543. Das Tierheim ist zu erreichen unter Telefon 06571/9552121, Internet: www.eifeltierheim-altrich. Meinung Alle Achtung, gute Arbeit! Das Team um Tierheimleiter Rainer Kordel hat Beachtliches geleistet. Die Kosten für den Innenausbau des Tierheims um 105 000 Euro zu verringern, allein dadurch dass alles von Ehrenamtlichen und Ein-Euro-Jobbern selbst gemacht und Sach- und Geldspenden verwendet wurden, ist eine enorme Leistung. Hut ab! Das Ganze ist umso bemerkenswerter, wenn man sieht, dass beim Umbau des Schweinestalls nicht gehaudert wurde, sondern gute Arbeit zu einem properen Ergebnis geführt hat. Auch die Veterinärbehörde war davon angetan. Vor diesem Hintergrund wird es allzu verständlich, dass die Eröffnung des Heims schon des Öfteren verschoben wurde. Doch allen Unkenrufen zum Trotz: Bei dieser motivierten Truppe braucht keiner daran zu zweifeln, dass das Heim in die Gänge kommt. m.maier@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort