Eifelwasser für Enkircher Bürger

ENKIRCH. In Sachen Trinkwasser Enkirch ist der gordische Knoten zwar noch nicht zerschlagen, aber es bahnt sich eine Lösung an. Enkirch soll in Zukunft sein Wasser über den Zweckverband Eifel/Mosel erhalten. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord muss aber noch prüfen, ob dies aus ökologischen Gesichtspunkten möglich ist.

Mehr als drei Stunden tagte gestern Morgen im Enkircher Gemeindehaus der von Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber einberufene "Runde Tisch", um eine Lösung für die Trinkwasserversorgung der Gemeinde Enkirch zu finden. Verbandsbürgermeister Ulrich K. Weisgerber, Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber, Joachim Gerke von der SGD Nord, Stefano Wulf vom Flughafen Hahn und Jürgen Stein aus dem Mainzer Umweltministerium diskutierten und erörterten verschiedene Alternativen. Kurz nach 13 Uhr traten sie vor die Presse, Stefano Wulf als Erster, bevor er nach einem kurzen Statement wieder in Richtung Hahn abreiste. "Es wurde aus fachlicher Sicht noch einmal deutlich gemacht, dass es seitens des Flughafens nie Beeinträchtigungen für das Enkircher Trinkwasser gab. Wir haben stets alle Auflagen erfüllt. Mit der nun getroffenen Lösung ändert sich für uns nichts." Die "Lösung" verkündete dann Jürgen Stein, Referent im Mainzer Umweltministerium. Die Verbandsgemeinde habe sich, so Stein, bereit erklärt, Enkirch über eine andere Quelle mit Trinkwasser zu versorgen. Konkret: Es werde nun geprüft, ob Enkirch an das Netz des Zweckverbandes Eifel/Mosel angeschlossen werden könne. Dabei müssen noch ökologische Fragen geklärt werden. Zuständig dafür ist die SGD Nord. Unter anderem geht es um die Frage, ob eine weitere Wasserentnahme aus der Oberen Salm möglich ist. Enkirch braucht rund 100 000 Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr. Falls dies aus ökologischen Gründen (Gerke: "Die Salm ist ein sensibles Gewässer") nicht möglich ist, gibt es für die VG Traben-Trarbach noch die Option, sich an bestehenden Wasserrechten anderer Abnehmer zu bedienen. Mitglieder des Zweckverbandes müssten also auf einen Teil ihres Wasserrechtes verzichten.VG-Chef Weisgerber: eine akzeptable Lösung

Der Zweckverband beliefert unter anderem den größten Teil des Kreises Bernkastel-Wittlich und die VG Zell. Wird Enkirch an Eifel/Mosel angeschlossen - das Ergebnis der Prüfung soll laut Joachim Gerke von der SGD Nord in den nächsten Wochen vorliegen - wird eine Leitung von Burg nach Enkirch gelegt. Die Trinkwasseraufbereitungsanlage im Ahringsbachtal, die vor 13 Jahren mit einem Kostenaufwand von 1,25 Millionen Mark gebaut wurde, wird dann stillgelegt. VG-Chef Weisgerber sagte gegenüber dem TV: "Wenn die vorgeschlagene Lösung realisiert werden kann, ist das für alle Beteiligten akzeptabel." Auch Ortsbürgermeister Karl-Heinz Weisgerber äußerte sich zufrieden: "Es ist gut, wenn die ewige Diskussion beendet wird. Ein Gefährdungspotenzial war vorhanden, es wird beseitigt. Es ist gut, wenn wir nun eine saubere Linie fahren können."

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