Ein Aushängeschild der Gemeinde

DEUSELBACH. (jolo) Dieser Weg zum "Weißen Sport" war damals unüblich. In Deuselbach gründete 1978 keine elitäre Gruppe den Tennisclub, sondern ehemalige Fußballer vom 1. FC Erbeskopf. Jetzt feierte die 87-köpfige Tennisfamilie des 340-Einwohnerdorfes mit Gästen ihren 25. Geburtstag.

Die beiden Musiker von "Top Two" konnten sich noch sehr ins Zeug legen, in Deuselbach ticken die Uhren anders. Erst um 21 Uhr konnte Tennisclubvorsitzender Lothar Manz mehrere Besucher der 25-Jahr-Feier begrüßen. Manz skizzierte in seiner Laudatio die Anfänge seines Vereins, der aus dem Fußballclub Erbeskopf entstand. Da man beim Tennis nur sechs Spieler für ein Team benötigte, bei den Kickern mindestens elf, schwenkte man um zum Sport mit dem kleinen Filzkugelball. Auf offene Ohren stießen die Tennisfreaks bei den sportbegeisterten Ratsherren, dem damaligen Ortsbürgermeister Kurt Keuper und Manfred Wichter. D ie Gemeinde bezahlte die Hälfte des 62 000 Mark teuren ersten Tennisplatzes. "Diese Finanzspritze, die Förderung durch den Sportkreis und die enormen Eigenleistungen, die ebenfalls bei den nächsten zwei Plätzen und beim Clubhaus erbracht wurden und werden, haben mit dazu beigetragen, dass sich der Tennisclub prächtig entwickelt", sagte Verbandsbürgermeister Hans-Dieter Dellwo. Dellwo, selbst Tennisspieler, führte weiter aus, dass der Sport in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Aufschwung erlebt habe. Der Bürgermeister ging abschließend auf den Werdegang des Tennisclubs ein, der in der kleinen Vereins-Chronik nachzulesen ist und zollte ebenfalls denen ein Lob, die hinter den Kulissen arbeiten, beispielsweise die Anlage pflegen, und hob die Nachwuchsarbeit hervor. Letzeres war das Stichwort für den Sportkreisvorsitzenden Manfred Neumann, der auch im Namen des Sportbundes angereist war. "In jedem Alter, besonders aber in der Sporterziehung von Kindern und Jugendlichen muss das Fair-Play-Ideal oberstes Ziel sein", sagte der Sportfunktionär, der darauf hinwies, dass die Vereine im Sportkreis für ihre mehr als 11 000 Kinder und Jugendlichen engagierte Jugendleiter brauchen. Neumann versprach, dass der Sportkreis auch künftig den Vereinen - mehr mit Rat als mit Taten - zur Seite stehen werde. Weitere Grußworte sprachen Wilfried Wesch, Präsidiumsmitglied vom Tennisbund Rheinland, der die Mitteilung überbrachte, sich mehr um die kleinen Dorfvereine zu kümmern, sowie Ortsbürgermeister Reinhard Manz, der das "Geburtstagskind" als Aushängeschild des Ortes bezeichnete, das viel für die Jugend tue. Geehrt wurden die ehemaligen Vorsitzenden Kurt Keuper, Peter Ishorst (auch Gründungsmitglieder), Rolf Kube sowie die Gründungsmitglieder Rainer Koch, Karl-Otto Schmidt, Klaus Hölzemer, Winfried Blatt-Kube und das langjährige Mitglied Reinhard Manz. Nicht anwesend waren die zu ehrenden Arthur Alt (Ex-Vorsitzender) und die Gründungsmitglieder Dieter Müller und Erwin Molter. Den offiziellen Teil, an dem unter anderen eine Abordnung der Immerter Fußballfreunde und einige Freunde von Nachbarvereinen teilnahmen, umrahmte der Deuselbacher Männergesangverein unter Dirigent Michel Müller. "Und ich geh´dahin, wo die Musicbox mir die Langeweile nimmt", sang schließlich Günther Blatt von "Top Two". Dann begann der urige Teil der Geburtstagsfeier mit Wurst, Weck, Musik, Tanz und einer Tombola.

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