Ein Ball, ein Hemd - und Kinderaugen leuchten

Im Juni dieses Jahres berichteten wir über das Vorhaben der Familie Ojinika aus Erden, Hilfsgüter an Kinderheime in Nigeria zu liefern. Inzwischen war Donatus Ojinika in dem afrikanischen Land, hat dort mehrere Kinderheime besucht und die Hilfsgüter abgegeben.

Erden. Im September war Donatus Ojinika aus Erden nach sieben Jahren erstmals wieder in seinem Heimatland Nigeria. Dort traf er seine Geschwister und Bekannten. Und er hatte jede Menge Hilfsgüter mitgebracht. Hilfsgüter für Waisenkinder, die dankbar sind für Dinge wie eine Zahnbürste, ein Stück Seife, ein paar Schuhe, ein Hemd oder einen Ball zum Spielen.

Donatus Ojinika stammt aus Nigeria. Seine Familie gehörte zur Mittelschicht, sein Vater arbeitete als Manager bei einer großen Baufirma. Seine elfköpfige Familie konnte er gut ernähren. Doch 1991 starb Donatus' Vater, die Familie geriet in große Schwierigkeiten. Donatus' Mutter kam 1993 nach Deutschland, suchte sich immer wieder Gelegenheitsjobs und unterstützte mit dem verdienten Geld die Großfamilie. Sohn Donatus folgte ihr vor sieben Jahren. Seit 2005 ist er mit einer Moselanerin verheiratet. Er hat sich mit seiner Ehefrau Dunja, ihrer Tochter Lara aus deren erster Ehe und dem gemeinsamen, nun einjährigen Sohn Joseph in Erden eine neue Existenz aufgebaut.

Donatus arbeitet bei der Großkellerei Peter Mertes in Bernkastel-Kues an der Füllanlage. "Uns geht es gut", sagt der freundliche Mann. Dass er jeden Monat regelmäßig seinen Lohn überwiesen bekommt, dass er sozial abgesichert ist und dass er sich den ein oder anderen "kleinen Luxus" leisten kann - das kannte der heute 35-Jährige in seinem Heimatland nicht.

Im Frühjahr dieses Jahres startete er zusammen mit seiner Frau die Aktion "Ein Herz für Nigerias Heim- und Straßenkinder". Einen Ford-Transit packte er voll mit Kleidung, Spielzeug, Waschzeug, Schulutensilien und Süßigkeiten. Eine Agentur brachte den Transporter nach Antwerpen, von wo aus er in die nigerianische Hauptstadt Lagos verschifft wurde. Am 11. September flog Donatus Dojinika nach Lagos, holte dort den Transporter ab und brachte die von vielen Menschen gespendeten Hilfsgüter zu den Kinderheimen "Grace Springs Home", "St. Monica's Home" und "Oshana".

Donatus Ojinika erzählt: "St. Monica's Home liegt in einem Dorf abseits von Lagos. Es ist ein katholisches Waisenhaus und wird von Schwestern geleitet.

Die Kinder, die dort leben, sind zwischen zwei Wochen und fünf Jahren alt.

Viele wurden auf der Straße ausgesetzt und sind von der Polizei im Waisenhaus in Obhut gegeben worden. Einige der Kinder wurden schweren Herzens aufgrund finanzieller Not von ihren Eltern abgegeben, wie zum Beispiel der kleine Steven. Er wurde aus reiner Notlage nach dem Tod des Vaters abgegeben.

Seine Mutter und seine zwei Geschwister sind blind, Steven ist teilweise blind. Nach Aussage der Schwestern könnte ihm mit einer kleinen OP geholfen werden."

Donatus und Dunja Ojinika hoffen, in den kommenden Jahren weitere Hilfstransporte organisieren zu können und freuen sich daher über jede Unterstützung. Inzwischen kann man sich im Internet auf der Homepage www.afrika-kinderhilfe-erden.de informieren.

Telefonisch sind Dunja und Donatus Ojinika in Erden unter der Rufnummer 06532/945213 zu erreichen.

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