Ein Ballsaal voller Zugpferde

Rund 150 Weinliebhaber folgten der Einladung zum "Tanz auf der Zunge". 14 Bio-Winzer präsentierten 100 Weine von Mosel, Saar und Ahr.

 Jutta Brohl (links) testet sich mit Sigrid Großmann durch die Palette der Weine. TV-Foto: Ursula Schmieder

Jutta Brohl (links) testet sich mit Sigrid Großmann durch die Palette der Weine. TV-Foto: Ursula Schmieder

Mülheim. (urs) Es ist nicht leicht, beim "Tanz auf der Zunge" im Ballsaal des Mülheimer Hotels "Richtershof" aus 100 Weinen von 14 Bio-Winzern von Mosel, Saar und Ahr seinen Favoriten zu verkosten. Doch die rund 150 Gäste tun ihr Bestes bei der Weinprobe im Rahmen von "Mosel WeinKulturZeit".

Viele hat die Neugier hergeführt. "Man muss offen sein nach allen Seiten", meint ein Winzer aus Piesport. Karl Kasper (Neumagen-Dhron) schwört seit Jahren auf Ökoweine aus biologischem Anbau. Er habe ein besseres Gefühl, bekräftigt Jürgen Ernst (Piesport). An der Mosel sei der Ökowein-Anteil aber noch zu gering, findet Harald Spang (Monzelfeld).

Die im Bundesverband Ökologischer Weinbau organisierten "Ecovin"-Winzer sind seit 30 Jahren aktiv. Jutta Brohl, seit 1984 dabei, ist mit der Nachfrage zufrieden. Vor 30 Jahren seien sie belächelt worden, erinnert sich Hans Dienhart (Maring-Noviand): Mit steigendem Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein habe sich das geändert. Dank wachsender Nachfrage interessierten sich immer mehr Kollegen, bestätigt Rudolf Trossen, Kinheimer Öko-Winzer der ersten Stunde. Sein Ziel lautet "Bio für Alle".

Für den Kellerei-Experten Wolfgang Kneib ist die Entwicklung klar: "Ökowein ist ein Zugpferd." Wer früher nichts davon gehalten habe, weil die Weine zu teuer gewesen seien, stelle sich nun der steigenden Nachfrage und der neuen Kundenschicht. Sigrid Großmann vom Ecovin-Bundesverband lobt den aktiven Regionalverband, der mit Weinproben wie dieser glänze.

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