Ortsentwicklung Neues Wohnen und letzte Ruhe – Diese Projekte geht die Gemeinde Hinzert-Pölert in 2022 an

Hinzert-Pölert · Der Ortsgemeinderat Hinzert-Pölert bringt das Baugebiet voran und kann eine Baumgrabstätte anbieten. Warum der neue Haushalt zu Kritik am Land führt.

 Mit Spenden und Eigenleistung: Auf dem Friedhof Pölert gibt es jetzt eine Baumgrabstätte mit zwei Schieferstelen.

Mit Spenden und Eigenleistung: Auf dem Friedhof Pölert gibt es jetzt eine Baumgrabstätte mit zwei Schieferstelen.

Foto: Herbert Thormeyer

„Wir müssen noch einmal auf euer Sparbuch zugreifen, um den Kreditbedarf zu mindern“, eröffnet Kai Rosar von der Finanzabteilung der Verbandsgemeinde Hermeskeil seine Vorstellung des Haushaltes von Hinzert-Pölert für das Jahr 2022. Der Kreditbedarf ist 153.779 Euro groß.

13 Bauplätze werden geschaffen

Das Doppeldorf mit zusammen knapp 300 Einwohnern war vor ein paar Jahren schon mal schuldenfrei. Aber jetzt kommt das große Projekt Neubaugebiet Am Herrenberg. 13 Bauwillige sollen hier ihren Traum von den eigenen vier Wänden in die Tat umsetzen können. Dafür sind 368.800 Euro für das Bauland und weitere 405.900 Euro für Straßen und Beleuchtung vorgesehen.

„Wollen wir mal hoffen, dass die Leute angesichts der derzeitigen Preisentwicklung noch bauen können“, sagt der Finanzfachmann.

Quadratmeterpreis ist noch unbekannt

„Zwei Baustellen sind schon reserviert“, beruhigt Ortsbürgermeister Mario Leiber. Er werde auch ständig nach dem Quadratmeterpreis gefragt. Diese Frage kann jedoch erst beantwortet werden, wenn das Büro Fuchs in Hermeskeil mit der Ausführungsplanung fertig ist und die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben werden können. Diesen Auftrag hat der Rat in seiner Sitzung vergeben.

Mit der Erschließung rechnet der Ortschef Anfang nächsten Jahres. Erst dann können Quadratmeterpreise genannt werden.

Was sonst noch auf dem Plan steht

Außerdem stehen der Ausbau des Hirtenweges mit 141.400 Euro und die Anschaffung eines neuen Pelletofens mit Außenkamin für 23.000 Euro als Ersatz für die Elektroheizung im Bürgerhaus Hinzert im neuen Zahlenwerk.

Allein die neue Baumgrabstätte auf dem Pölerter Friedhof konnte mit Spenden und viel Eigenleistung sehr kostengünstig umgesetzt werden. An die Verstorbenen erinnert jeweils eine Plakette an einer der beiden Schieferstelen.

Als große Unwägbarkeit wurde die Erweiterung des Beurener Kindergartens ausgemacht. „Da werden wir Container, sogenannte Module, aufstellen“, kündigt Verwaltungschef Hartmut Heck an. Zu planen und dann zu bauen dauere zu lange, denn: „Die Kinder, die wir unterbringen müssen, sind ja jetzt da und nicht erst in fünf Jahren.“

Kritik an der Landesregierung wegen Kindergarten

Immer mehr Auflagen des Bundes mit Ganztagsbetreuung, warmen Mahlzeiten und pädagogischen Angeboten bei hohen energetischen und Sicherheitsstandards bringe die Kommunen an ihre finanziellen Grenzen, zumal das Land verlangt, dass ab 2023 alle kommunalen Haushalte ausgeglichen sein sollen. Hinzu komme, so Heck, dass kein Personal für die Kitas zu finden ist: „Dieser Markt ist leergefegt.“ Auf eine Stellenausschreibung habe es keine einzige Bewerbung gegeben.

Ein Baugebiet und eine Baumgrabstätte sollen 2022 in Hinzert-Pölert entstehen
Foto: Herbert Thormeyer

Der neue Haushalt wurde vom Ortsgemeinderat Hinzert-Pölert einstimmig gebilligt.

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