Ein Biergarten in bester Weinlage

Er stand eigentlich nicht auf der Tagesordnung, und doch bestimmte er weite Teile der Debatte im Cochemer Stadtrat: ein möglicher Biergarten mit Brauerei in Cond. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander.

Cochem. (dju) Ein neues Projekt sorgt in Cochem für Aufregung. Aus der Wein- und Sektkellerei Hieronimi im Stadtteil Cond soll eine Brauerei mit Gastronomie und Biergarten werden. Eine entsprechende Bauvoranfrage liegt vor. Die Anwohner sehen dies mit großer Skepsis und befürchten mehr Lärm.

Noch sind das alles erst Pläne. Allerdings hat der Cochemer Stadtrat mit großer Mehrheit den Weg frei gemacht für eine Änderung des Bebauungsplans im Bereich der Conder Bergstraße, womit aus dem bisherigen Wohngebiet ein Mischgebiet wird, wo dann auch ein solches Projekt erlaubt wäre.

"Heute geht es nur um den Bebauungsplan, nicht aber um ein konkretes Projekt", sagte Bürgermeister Herbert Hilken, auch angesichts der vielen Bürger, die ins Rathaus gekommen waren und schon vorher in der Einwohnerfragestunde heftige Kritik an den Plänen geübt hatten. Hilken: "Ein solches Bauvorhaben kann erst später erörtert werden. Das steht jetzt nicht auf der Tagesordnung."

"Wir haben Verständnis für die Sorgen der Anwohner", hieß es von Seiten der CDU. Eine solche Gastronomie sei aber nur eine der Möglichkeiten. Mit dem Beschluss trage der Stadtrat nur der bisherigen Entwicklung dieses Gebietes Rechnung.

"Die Fakten haben den alten Bebauungsplan längst überholt", sagte ein SPD-Ratsherr. Was danach komme, wisse man noch nicht. Auch die CBG befürwortet eine Änderung des Bebauungsplans.

"Ich hätte ja gerne in dieser Kellerei ein Wein-Erlebnis-Zentrum gehabt, aber das ist nicht mehr zu machen", sagte der Fraktionsvorsitzende. Ob eine Brauerei dort wirklich möglich sei, würde ja auch geprüft, betonte er.

Kritik kam dagegen von den Grünen. In einem Wohngebiet sei ein solches Projekt nicht genehmigungsfähig, hieß es. Die Nachbargrundstücke würden durch den größeren Lärm an Wert verlieren.

Auch sei der vorgesehene Standort nicht geeignet. Die Stadt müsse Rummeltourismus vermeiden.

Auch die FWG kritisiert das Vorhaben. Ein Projekt dieser Größe gehöre an den Stadtrand, nicht aber in die Mitte.

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