Ein Brauhaus mitten in der Weinmetropole

Bernkastel-Kues · Erich Gasber aus Trier und Harald Spang aus Monzelfeld, gemeinsame Inhaber einer Immobilienfirma, wollen den alten Kueser Bahnhof kaufen und dort ein Brauhaus mit Restaurant einrichten. Die Stadt hat dem Sanierungs- und Nutzungskonzept, das die Investoren vorgelegt haben, zugestimmt. Der Kaufvertrag soll bis zum 1. April unterschrieben sein.

 Im Kueser Bahnhof soll ein Brauhaus mit Erlebnisgastronomie eingerichtet werden. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Im Kueser Bahnhof soll ein Brauhaus mit Erlebnisgastronomie eingerichtet werden. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Bernkastel-Kues. Der alte Kueser Bahnhof ist das letzte Objekt im dortigen städtischen Sanierungsgebiet, das noch nicht neu gestaltet wurde. Das im frühen 20. Jahrhundert errichtete Gebäude war Endpunkt der bei Wengerohr von der Bahnstrecke Trier - Koblenz abzweigenden, schon lange stillgelegten Stichstrecke.
Auf dem Bahnhofsgelände entstanden in den vergangenen Jahren in der ehemaligen Güterhalle eine Veranstaltungshalle mit großem Vorplatz, eine Tiefgarage und mehrere Geschäftsgebäude. Nur das Bahnhofsgebäude selbst ist noch nicht saniert. Die Stadt hatte für die Immobilie ein Interessenbekundungsverfahren ausgeschrieben, um festzustellen, ob eine von der Stadt zu erbringende Leistung nicht auch von einem privaten Investor durchgeführt werden kann. Drei Investoren stellten in einer nichtöffentlichen Sitzung am 28. Dezember im Stadtrat ihre Konzepte vor.
Es gab zuvor Überlegungen seitens der Stadt, das Haus selbst zu sanieren und das Gebäude in Eigenregie zu nutzen. Es gab auch die unterschiedlichsten Ideen - von Künstlerhaus, Gründerzentrum, Stadtbibliothek, Spielkasino, Markthalle bis Mehrgenerationenhaus. Vor allem wegen der Folgekosten habe die Stadt, so Stadtbürgermeister Wolfgang Port, davon Abstand genommen.
Den Zuschlag haben jetzt Gasber und Spang erhalten. Der Kaufpreis des denkmalgeschützten Gebäudes beträgt 196 000 Euro. Diesen Betrag hatte ein Gutachter ermittelt.
Die Investoren wollen nach Auskunft von Erich Gasber dort mindestens eine Million Euro investieren. Für das Stadtsanierungsobjekt gibt es Fördermittel vom Land. Auch die Stadt werde, so Port, voraussichtlich einen Zuschuss geben. Geplant ist die Einrichtung einer kleinen Hausbrauerei mit Erlebnisgaststätte mit rund 100 Sitzplätzen und Außenbewirtung. Gasber gegenüber dem TV: "Läuft alles nach Plan, werden wir noch in diesem Jahr mit dem Umbau beginnen."
Im Obergeschoss werden die dort vorhandenen Wohnungen renoviert und vermietet.
Ein Brauhaus in Bernkastel-Kues? Gasber sieht das Angebot als Ergänzung. Gasber: "Es gibt Situationen, da trinkt man lieber ein Bier. Ich denke beides geht - Wein und Bier." Der Stadtbürgermeister ist sich bewusst, dass es Irritationen geben könnte, aber, so Port: "In der Bahnhofsgaststätte wurde schon immer Bier ausgeschenkt."

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