Ein Denkmal bröckelt

Der alte Glanz bröckelt Stück für Stück ab am Wenigerather Denkmal, dem Wasserhochbehälter aus dem Jahre 1911. Seit vielen Jahren will der Ortsbeirat das Kleinod bereits sanieren. Nachdem der Status der Schutzwürdigkeit vom Landesamt für Denkmalpflege ausgesprochen wurde, ist das nicht mehr so einfach. Ein Gutachten soll weiterhelfen.

 Ortsvorsteher Thomas Jakobs ist entsetzt: Immer größere Brocken fallen aus der Fassade des denkmalgeschützten Wasserhochbehälters. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Ortsvorsteher Thomas Jakobs ist entsetzt: Immer größere Brocken fallen aus der Fassade des denkmalgeschützten Wasserhochbehälters. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wenigerath. (doth) Er sieht aus wie eine kleine Burg auf einem Hügel, der Wasserhochbehälter in Wenigerath, der im Jahre 1911 errichtet wurde. Damit ist dieser Morbacher Ortsbezirk neben der Kirche, einer Mühle und dem "Heiligenhäuschen" gleich mit vier schutzwürdigen Kleinoden gesegnet. Der neue Ortsvorsteher Thomas Jakobs ist ganz begeistert von dem Ensemble des Wasserhäuschens am Brunnen mit Heiligenhäuschen und einer prächtigen Linde: "Allein schon wegen dieser Anordnung muss hier etwas passieren."

Vor dem Häuschen, das den Ort noch bis in die 50er Jahre mit Wasser versorgte und heute nur noch die beiden Brunnen speist, sammeln sich immer mehr abgefallene Fassadenteile an.

Damit bei der Sanierung keine Fehler gemacht werden, hat die Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Institut für Steinsanierung in Mainz soll festlegen, wie die Fassade originalgetreu saniert werden könnte.

"Wir müssen erst mal sehen, welche Vorgaben im Gutachten stehen und dann die Kosten ermitteln", erklärt Jakobs und fügt hinzu: "Klar ist, dass der Ortsbezirk das nicht alleine leisten kann." Er hoffe auf die Rückendeckung der Gemeinde Morbach und Zuschüsse aus dem Dorferneuerungsprogramm. "Beiträge aus Mitteln des Denkmalschutzes selbst sind meist sehr gering", bestätigt Dorothea Kuhnen von der Kreisdenkmalpflege.

Alle potenziellen Zuschussgeber sollen angesprochen werden, auch mit dem Angebot des Ortschefs: "Wir sind bereit für Eigenleistung und haben auch die Fachleute dafür im Dorf."

"Das Haus hat doch zwei Weltkriege überstanden. Innen platzt nichts ab. Da ist damals gut geschafft worden", stellt Jakobs' Stellvertreter Hans-Joachim Schmitt fest. Der 100. Geburtstag des Wasserhochbehälters in zwei Jahren sei ein schönes Sanierungsziel, findet Jakobs. Das könnte der Ort doch schön feiern.

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