Hilfe Ein Dierscheider gibt Leukämiekrankem Hoffnung

Dierscheid · Christopher Mick spendet Stammzellen bei der Stefan-Morsch-Stiftung. Weitere Typisierungstermine sind in der Region geplant.

 Die periphere Blutstammzellspende funktioniert ähnlich wie eine Blutplasmaspende oder eine Dialyse. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Die periphere Blutstammzellspende funktioniert ähnlich wie eine Blutplasmaspende oder eine Dialyse. Foto: Stefan-Morsch-Stiftung

Foto: TV/Stefan-Morsch-Stiftung

(red) „Helft Stephan“ hat vor mehr als vier Jahren der Hilfeaufruf im Eifelkreis Bitburg-Prüm gelautet, sich für einen an Leukämie erkrankten Feuerwehrmann zu typisieren (der TV berichtete). Viele Menschen sind dem Aufruf gefolgt und registrierten sich als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung. Einer von ihnen ist der 23-jährige Christopher Mick aus Dierscheid (VG Wittlich-Land).

Passten damals seine Stammzellen nicht, wurde er jetzt gebraucht und fuhr zur Stiftung, um dort Stammzellen für einen fremden Leukämiepatienten zu spenden.  „Stephan ist der Nachbar meiner Eltern“, erzählt der 23-Jährige. „Ich wollte helfen und ließ mir deswegen bei der Typisierungsaktion Blut abnehmen, um mich bei der Stiftung als Stammzellspender zu registrieren.“ Damals erklärte ihm ein Mitarbeiter der Datei: „Wenn Sie für einen Patienten als genetisch passender Spender infrage kommen, melden wir uns bei Ihnen.“ Die Blutprobe wurde im Labor der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, auf die transplantationsrelevanten Gewebemerkmale analysiert und gespeichert.

Im vergangenen Herbst war es für Christopher Mick zunächst ein gewöhnlicher Arbeitstag. In der Firma seines Vaters, der Mick Kies GmbH in Dodenburg, packt er in allen Bereichen mit an: „Ein bisschen beim Buchhalten, aber auch, wenn mal was am LKW repariert werden muss.“ Dann klingelt das Telefon. Am anderen Ende: eine Mitarbeiterin der Birkenfelder Stiftung. Er sei der passende Spender für einen Leukämiepatienten, der auf die Transplantation gesunder Stammzellen angewiesen ist. Die Mitarbeiterin fragt, ob Mick bereit ist, zu helfen. „Das hat mich schon überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber klar, Ich mache das“, erzählt der Dierscheider ruhig. „Genau darum habe ich mich typisieren lassen.“

Nach einem Aufklärungsgespräch und einer umfassenden Voruntersuchung fährt er nach Birkenfeld. Dort werden aus seinem Blut die Stammzellen herausgefiltert, die für den Erkrankten einen zweiten Geburtstag bedeuten. In den Tagen vor der Spende muss er sich zur Vorbereitung einen Botenstoff spritzen: „Das habe ich selbst gemacht. War kein Problem“, fasst er kurz zusammen.

Den Empfänger kennt Mick nicht, aber er denkt häufig an ihn: „Ich würde schon gerne mehr über diese Person wissen. Ist es ein Mann, eine Frau? Wie alt? Aus welchem Land kommt er oder sie?“ Aus datenrechtlichen Gründen geht das nicht. Erst nach zwei Jahren können sie sich – je nach Land, in dem der Empfänger lebt – kennenlernen. Aber nur, wenn beide damit einverstanden sind. Doch so weit gehen Micks Pläne noch nicht. Er möchte jetzt andere dazu motivieren, sich ebenfalls bei der Stefan-Morsch-Stiftung zu registrieren: „Ich würde es jedem raten. Denn damit kann man Leben retten. Ohne großen Aufwand.“ Der nächste Typisierungstermin in Dierscheid steht schon fest: beim Backfest in der Alten Schule, Samstag, 21. April, ab 14 Uhr (der TV berichtete).

Gemeinsam mit dem DRK-Blutspendedienst ruft die Stefan-Morsch-Stiftung an folgenden Blutspendeterminen ebenfalls zur Typisierung auf: Montag, 7. Mai, 17 bis 20.30 Uhr, Zeltingen, Grund,-und Schwerpunktschule, St. Florentiner Straße 8; Montag, 14. Mai, 17 bis 20.30 Uhr, Thalfang, Festhalle, Petersberger Weg 6; Mittwoch, 30. Mai, 17.30 bis 20.30 Uhr, Morbach, IGS, Klosterweg 7  

Weitere Infos rund um eine Typisierung gibt es unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder unter der gebührenfreien Telefonhotline 0800/7667724.

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