Ein Dorf, das St. Paul heißt

Ein sich selbstversorgendes Dorf am Rande Wengerohrs: Die Kloster Machern AG hat die Pläne für das Gelände rund um das ehemalige Missionshaus St. Paul (der TV berichtete mehrfach) nun konkretisiert.

Wittlich. Eine eigene ökologische Lebensmittelversorgung plus eine unabhängige Energieproduktion - dies sind die Neuigkeiten aus den Planungen der Kloster Machern AG für das Areal des ehemaligen Missionshauses St. Paul in Wengerohr.

Seitdem die AG die rund 20 Hektar große Fläche 2007 von den Steyler Missionaren erworben hat, gab es schon zahlreiche Ideen für eine neue Nutzung (der TV berichtete). Während die Klinik für traditionelle Chinesische Medizin (TCM), ein Klosterladen, ein Ausflugslokal und ein Altenpflegeheim mit 100 Betten seit längerem feststehen, hat die AG bei einer Pressekonferenz in Trier bekannt gegeben, dass die Kindertagesstätte nun doch umgesetzt würde.

"Diese Kita, die 40 Plätze bieten soll, wird der Bürgerservice Trier übernehmen", sagte Hans-Jürgen Lichter, Geschäftsführer der Kloster Machern AG. Der Bürgerservice werde zudem einen Integrationsbetrieb mit Heil- und Duftkräutergarten und Anzucht von Weinbergspfirsichen errichten.

Mehrgenerationendorf im zweiten Bauabschnitt



Neu sind darüber hinaus die Planungen für das Gebiet rund um die Klosterkirche, die zu einer Autobahnkirche umgewandelt werden soll. Für diese gründet sich am Mittwoch, 15. Juli, 20 Uhr, in der Kirche ein Trägerverein. In das Nebengebäude sollen eine Apotheke und ein Sanitätshaus einziehen. Vor der Kirche plant die AG, einen Glas pavillon als Veranstaltungsraum zu errichten. Die jetzigen Stallungen mit Hühnern und Kühen, die die JVA Wittlich unterhält, sollen zu einem landwirtschaftlichen Betrieb unter ökologischen Gesichtspunkten ausgebaut werden. Daneben werde eine Tierarztpraxis errichtet. Lichter: "Dann müssen sich die Senioren und Patienten nicht von ihren Haustieren trennen."

Für den zweiten Bauabschnitt, der nach Lichters Einschätzung frühestens in eineinhalb Jahren realisiert werden könne, ist ein Mehrgenerationendorf mit Wohneigentum geplant. Dieses soll mit Nutzgärten und zahlreichen Formen erneuerbarer Energien angelegt werden, "so dass man eigentlich nicht mehr aus dem Dorf raus muss", so Lichter. Auch eine Zusammenarbeit mit der Landespolizeischule nebenan sei angedacht: "Die würden die Kloster-Räumlichkeiten gerne für Anti-Stress-Seminare nutzen."

Die Kloster Machern AG wartet nun auf das Baurecht für den ersten Bauabschnitt. Lichter rechnet damit, dass ab Oktober die Bagger rollen. Zudem kündigt er an: "Wir haben noch einige Ideen mehr in petto."

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