Ein eingespieltes Team macht mobil

Wenn es um ihr Dorf geht, ist den Mitgliedern der Interessengemeinschaft Wolzburg nichts zu viel. Dabei hatte die Gründungsmitglieder ursprünglich ein anderes Engagement zusammengeführt.

 Rudolf Frenzer, Ortsvorsteher und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Wolzburg (links), mit den Vereinsaktiven Manfred Ertz, Patrick Winter, Jens und Werner Massierer (von links) vor dem Ortseingangschild, das sich der Verein vor Jahren 1500 D-Mark hat kosten lassen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rudolf Frenzer, Ortsvorsteher und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Wolzburg (links), mit den Vereinsaktiven Manfred Ertz, Patrick Winter, Jens und Werner Massierer (von links) vor dem Ortseingangschild, das sich der Verein vor Jahren 1500 D-Mark hat kosten lassen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wolzburg. Die Aktiven der ehemaligen Freiwilligen Feuerwehr Wolzburg haben aus der Not eine Tugend gemacht. Der Notfall war die Auflösung ihrer Wehr. Wehrführer Rudolf Frenzer, der heutige Ortsvorsteher, war für längere Zeit erkrankt und musste letztlich vom Feuerwehrdienst Abschied nehmen. Das Dilemma war, dass er damals der einzige Brandmeister der Wehr war und es keinen Nachfolger gab. Daraufhin sei die Wehr des knapp 200 Einwohner zählenden Dorfes aufgelöst worden, erzählt Frenzer.

Aus dem Sommerfest wird erstmals ein Hüttenfest



Etwa zeitgleich sei auch die Morscheider Wehr aufgelöst worden, so dass damals auch die Geburtsstunde der "Stützpunktwehr" Hoxel schlug. Die Wolzburger Wehrleute waren jedoch ein eingespieltes Team und wollten ihre Gemeinschaft nicht einschlafen lassen. Daher fanden sie 1997 als "Interessengemeinschaft (IG) Wolzburg" zusammen, die seit 2002 ein eingetragener Verein ist.

Dieser hat seither viel bewegen können. Ein Vorzeigeprojekt ist das Ortseingangsschild, für das der Verein vor einigen Jahren 1500 D-Mark (rund 760 Euro) bezahlt hatte. Außerdem erhielt der Kindergarten Morscheid einen Zuschuss, und der Verein stiftete mehrere Bänke. Demnächst wird eine weitere am Kinderspielplatz aufgestellt. Nebenbei sanierten die Vereinsaktiven die Spießbratenhütte, die nun über neue Wasser- und Stromleitungen verfügt und über ordentliche Toiletten. Und auch der frühere Feuerwehrgeräteraum wurde neu verputzt und gefliest.

Doch auf das Konto des Vereins geht sehr viel mehr. So stellt die IG den mit Tüten bepackten Nikolaus, organisiert den Martinsumzug und sichert die Geselligkeit im Dorf. "Wenn der Verein nicht gegründet worden wäre, gäbe es kein Sommerfest mehr", ist Kassierer Werner Massierer überzeugt. Und das wäre ein echter Verlust. Denn ihre Kirmes feiern die Wolzburger am St. Valentinstag im kalten Februar. In diesem Jahr soll das Sommerfest erstmals nicht als Dorf-, sondern als Hüttenfest gefeiert werden. Ob das angenommen wird, bleibt laut Andreas Schuh abzuwarten. Aber sie wollten es einfach mal probieren: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt."

Ein erfolgreiches Fest ist der Interessengemeinschaft, dem einzigen eingetragenen Verein des Ortes, nur zu wünschen. Denn der Erlös ist neben den Mitgliedsbeiträgen die einzige Einnahmequelle für Projekte zugunsten des Dorfes. Und da gehen den Aktiven die Ideen nicht aus.

So soll die Grillstelle der Hütte erneuert und die Außenanlage aufgepeppt werden. Von ihrem Ziel, etwas fürs Dorf und, so Frenzer, "für den Mannschaftssinn" zu tun, weichen sie also nach wie vor nicht ab.

ExtraInteressengemeinschaft Wolzburg e.V. Gründung: 1997, eingetragener Verein seit 2002 Gründungsmitglieder: 15 Mitglieder der aufgelösten Freiwilligen Feuerwehr, derzeit 24 Mitglieder zwischen 22 und 75 Jahren. Vorstand: Rudolf Frenzer, Günter Erz (früher stellvertretender Wehrführer), Geschäftsführer und Kassierer Werner Massierer, Schriftführer Patrick Klein. (urs)

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